Die Anzahl der heimischen Tankstellen war in den letzten Jahren ständig rückläufig. Viele kleinere Betreiber gaben aufgrund von Umweltauflagen den Betrieb auf - und auch die Ölmultis reduzierten bzw. strafften ihr breites Tankstellennetz. Die Versorgung Österreichs kam dadurch aber nicht ins Schleudern - immerhin war (und ist) die Tankstellendichte Österreichs laufend im weltweiten Vorderfeld zu finden.
Nun zieht sich ein Klassiker aus dem heimischen Tankstellenmarkt zurück und verkauft auch gleich einige zusätzliche Aktivitäten (Tanklager Salzburg, Flughafentankstellen in Schwechat und Linz sowie Großhandelsaktivitäten): ExxonMobil verkauft 171 heimische Tankstellen an ENI.
Die italienische ENI kennt man in Österreich primär via Agip-Tankstellen. ExxonMobil ist in Österreich derzeit noch stark mit Esso-Tankstellen und Mobil-Schmierstoffen (welche aber vom Verkauf nicht betroffen sein sollen) vertreten - zieht sich aber offensichtlich gänzlich aus dem heimischen Markt zurück.
Sollte ENI sämtliche Esso-Tankstellen auf die Eigenmarke Agip umstellen (was noch nicht klar ist - der Deal bedarf auch noch der Zustimmung der Wettbewerbsbehörde), wäre würde Agip hinter BP und der OMV zur drittgrößten Tankstellenkette in Österreich aufsteigen. Derzeit liegt Shell am dritten Rang.
Wäre wohl schade, wenn eine langjährige Marke Österreich gänzlich verlässt. Es bleibt auch abzuwarten, ob von den kolportierten 171 Tankstellen auch alle dauerhaft weiterbetrieben werden.
Ad hoc-Meldung - Jänner 2010