Dass 2009 sicher nicht das Jahr der Luftfahrt war, dürfte schon allgemein bekannt sein. Der Flughafen Wien Schwechat verlor im abgelaufenen Jahr gleich 1,6 Mio. Passagiere und musste somit ein Minus von 8,3% hinnehmen. 18,1 Mio. Passagiere wurden 2009 verzeichnet - auf die 20-Millionen-Grenze muss man wohl noch das eine oder andere Jahr warten.
Die stärksten Einbrüche verzeichnete der Flughafen Wien auf den Osteuropa-Destinationen. Um 15,1% weniger Passagiere flogen in den stagnierenden Osten. Im Bereich "Naher und mittlerer Osten" wurden hingegen sogar ein Plus verzeichnet: +5,7%.
Fracht wurde um 5,2% weniger befördert und auch das Segment der Low-Cost-Carrier verzeichnete Passagiereinbußen von 9%. Deutliche Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise. Sieger der Billigfluglinien war 2009 Niki, dahinter folgte Air Berlin (an Niki beteiligt).
Bei den Linienflügen war London mit ca. 440.000 Passagieren Nr. 1, dahinter gleich Frankfurt mit 438.000 Fluggästen und 378.000 Fluggäste zog es nach Zürich.
Die Langstrecken-Ziele: 1. Bangkok, 2. New York, 3. Tokio.
Die Ost-Europa-Charts: 1. Moskau, 2. Bukarest, 3. Sofia.
Top-Fluglinien: 1. AUA (49,5%), 2. Niki (9,2%), 3. Air Berlin (7,5%), 4. Lufthansa (5,6%).
Die AUA wird hier wohl heuer einiges abgeben müssen (Niki wird davon ziemlich sicher profitieren). Wird sicher spannend, ob die Lufthansa aufgrund der AUA-Mehrheit ihren eigenen Anteil zurücknimmt oder ausbaut. Die "absolute Mehrheit" für die AUA scheint jedenfalls auf längere Sicht gebrochen.
Für 2010 rechnet der Flughafen Wien mit wieder mit einem Zuwachs beim Passagieraufkommen. Zarte 2% Zuwachs hätte man gerne - auf Basis der schwachen Zahlen aus 2009 sollte das durchaus realistisch sein. Dass Fliegen 2010 teurer wird, ist kaum zu erwarten - einzig der Ölpreis ist hier eine schwer kalkulierbare Komponente.
Die Geschäftsreisen sollten 2010 wieder etwas zunehmen - Urlaubsreisen von Privaten werden 2010 aber eher stagnieren (vielleicht sogar abnehmen). Denn wer fliegt schon auf Urlaub, wenn man gerade den Arbeitsplatz verloren hat bzw. schon länger keine Arbeit mehr hat...
Auch wenn die Jahresbilanz des Flughafen-Wien noch ein wenig auf sich warten lässt: Es werden auch 2009 solide Gewinne erzielt. Trotz Skylink-Skandal, welcher (lt. Medienberichten) dem Vorstandsvorsitzenden Kaufmann bald den Job kosten dürfte.
Für die Geldmarie ist die Flughafen-Aktien jedenfalls (mit längerem Anlagehorizont) ein klarer Kauf.
Ad hoc-Meldung - Jänner 2010