Durchaus fette Erträge (insbesondere angesichts der derzeit flachen Zinslandschaft) konnten die heimischen Pensionskassen im abgelaufenen Jahr erzielen: Ein Plus von durchschnittlich 9% wurde gestern bekanntgegeben.
Nachdem im Jahr 2008 angesichts der Wirtschaftskrise die Pensionskassen durchschnittlich ein Minus von 12,9% "erwirtschafteten", mussten im Vorjahr ungefähr 2/3 der Pensionen gekürzt werden. Was naturgemäß zu einem Aufschrei der Pensionistenvertreter führte.
Kräftig am Schreien war auch der Schutzverband der Pensionsberechtigten (kurz:Pekabe), welcher sich auch heuer zu Wort meldetet und kristisierte, dass die Verluste aus 2008 nicht wettgemacht wurden.
Welch qualifizierte Forderung...
Einerseits verlangen Vertreter von Pensionisten laufend hohe Erträge - und raunzen dann umgehend bei Verlusten. Die einzige Möglichkeit, Verluste in den Pensionskassen zu verhindert wäre wohl eine konservative Anlage (ohne Aktien & Co.) - was sich dann aber auch auf die Ertragsmöglichkeiten negativ auswirkt.
Bekanntlichermaßen begann ja 2008 eine gewaltige Finanzkrise - die an den Veranlagungen der Pensionskassen auch ihre Spuren hinterließ. Dass man dies nun in einem Jahr aufholen kann, sollte man realistischerweise eher für unwahrscheinlich halten. Auch wenn man Pensionistenvertreter ist.
Schon eher könnte man fordern, dass die Veranlagung für Pensionisten nur noch konservativ getätigt werden kann. Oder dass der erlaubte Aktienanteil weiter reduziert wird. Oder dass man 2 Varianten wählen kann...
Das ständige Raunzen hält die Geldmarie eher für unqualifiziert - aber offensichtlich muss man ja als Standesvertreter jedenfalls seine Meinung kundtun.
Ca. 90% der mittlerweile über 770.000 Anspruchsberechtigten können für 2010 jedenfalls mit einer steigenden oder gleichbleibenden Pensionshöhe rechnen. Die Steigerungen fallen jedoch mit ca. 0,5% bis 2% eher bescheiden aus - zuerst muss man bei den Pensionskassen noch das Katastrophenjahr 2008 verdauen.
Bei einigen Berechtigten wird es 2010 auch zu Kürzungen kommen: Auch die ständig steigende Lebenserwartung und die niedrige Zinslandschaft wirken sich derzeit sehr negativ auf die Pensionskassen aus.
Im Jahr 2009 verfügten die Pensionskassen übrigens über ein Anlagevermögen von 13,8 Mrd. Euro - Tendenz stark steigend.
Ad hoc-Meldung - Jänner 2010