Die AK hat in einigen Tests so manchen Lebensmittelhersteller beim Schummeln erwischt. Mogelpackungen wurden auch durch die EU-Freigabe der Verpackungsgrößen leichter gemacht.
Ein oft bemerkter Trend: Der Inhalt der Verpackungen reduziert sich, der Preis bleibt gleich. Statt 500 Gramm sind dann z.B. nur noch 450 Gramm in der Packung - bei gleichen Preisen ein netter Zugewinn für den Produzenten (und auch dem Verkäufer).
Auch eine Variante: Man reduziert den Preis einer Ware geringfügig, den Inhalt aber beträchtlich. Für die Konsumenten ist diese Vorgangsweise kaum nachvollziehbar - kaum jemand merkt sich nämlich sämliche Preise aller Waren auswendig. Und eine Änderung beim Inhalt erschwert selbst Rechenkünstlern den Vergleich beträchtlich.
Noch ein "Schmäh", welcher in den Bereich "Mogelpackung" eingeordnet werden muss: Der Zugaben-Trick. Wer zum Beispiel auf einer Verpackung 8 plus 2 gratis liest, kann durchaus davon ausgehen, dass vor einiger Zeit die 10 Stück auch nicht teurer waren...
Auch ein recht häufiger Trick der Lebensmittelindustrie: Verpackungen werden stark mit Luft gefüllt und sehen daher optisch nach mehr aus. Diese Praxis ist fast immer nicht mit der Qualitätssicherung der Inhalte verbunden - nein, es handelt sich häufig um bewusste Irreführung der Konsumenten.
Dass durch Luft in der Verpackung auch mehr Mist anfällt, sei nur nebenbei erwähnt...
Es ist nicht immer einfach, den Produzenten auf die Schliche zu kommen. Die beste Variante für den Preisvergleich ist jedenfalls, wenn man den Preis mit dem tatsächlichen Inhalt in Verbindung setzt.
Hier reicht oft ein Blick auf das Regal: Dort steht nämlich zum Beispiel der Preis des Lebensmittels für 100 Gramm. Vergleichen Sie diesen Preis mit den benachbarten Konkurrenzprodukten (soweit diese auch vergleichbare Qualität aufweisen) - Sie werden oft erstaunt sein, welche Unterschiede es da gibt. Genau so kann man auch Mogelpackungen erkennen.
Auch die "Vorher-Nachher-Angebote" sollte man unbedingt kritisch hinterfragen. Auch wenn die Kontrolle des Vorher-Preises kaum möglich ist (wer merkt sich diesen schon) - man kann immer noch innerhalb einer Produktgruppe nach Gewicht vergleichen.
Besonders abseits der klassischen Supermärkte sollte man diese "Vorher-Nachher-Angebote" sehr kritisch hinterfragen: Wenn der Pullover statt 150 Euro nur noch 39 Euro kostet, ist große Skepsis angebracht...
Die Lebensmittelindustrie hat schon längst den Singlehaushalt erkannt und produziert auch entsprechende Packungsgrößen. Dass diese leider im Verhältnis viel zu teuer sind, steht auf einem anderen Blatt.
Diese Singlepackungen kostet oft ähnlich viel wie vergleichbare Familienpackungen - und sorgen dafür, dass Singles entweder sehr teuer einkaufen oder große Restmengen an Lebensmitteln wegwerfen müssen (wenn sie größere Einheiten einkaufen). Nicht ganz unwesentlich scheint hier auch der gesundheitliche Aspekt: Viele Menschen essen Riesenportionen einfach auf - weil es ja schade drum wäre... Die Waage und der Cholesterinspiegel freuen sich da schon weniger...
Die richtige Antwort der Singlehaushalte wäre wohl: So manches Lebensmittel gemeinsam mit anderen (benachbarten) Singles teilen bzw. manche Sachen einfrieren und später konsumieren. Denn wer isst schon gerne 3x hintereinander Frankfurter...
Wie auch immer die Lebensmittelindustrie gerade taktiert: Lassen Sie sich keinesfalls von Mogelpackungen einwickeln!
Weitere Tipps für Ihren Einkauf finden Sie hier: Spartipps beim Einkaufen
Ad hoc-Meldung - Februar 2010