Die Raiffeisen International (RI) wurde 2005 vom Spitzeninstitut Raiffeisen Zentralbank (RZB) getrennt und begab sich folgend auf Goldsuche in den Ländern des ehemaligen Ostblocks. Ein Börsegang folgte - ein Drittel des Aktien gingen in den Streubesitz, der Rest verblieb bei der RZB.
Die Goldgräberstimmung im Osten war spätestens 2008 mit der Finanzkrise beendet. Die RI konnte 2008 aber noch eine solide Bilanz legen und man wies fette 982 Mio. Euro Gewinn aus.
Ein Jahr später sieht das (nicht ganz überraschend) schon weniger rosig aus: Aber immerhin 212 Mio. Euro wurden 2009 noch seitens RI erwirtschaftet. Angesichts kolportierter 1,7 Mrd. Euro an Abschreibungen (besonders die Ukraine war 2009 sehr teuer) fast schon "tolle" Zahlen.
Derart hohe Kreditvorsorgen machen offensichtlich nervös und brachten auch Unruhe in die Vorstandsetagen der jeweiligen Landesbanken der RZB.
Was den Anlegern aber offensichtlich noch mehr Sorgen macht ist der Umstand, dass derzeit heftig an einer "Re-Fusion" der beiden Banken (RI und RZB) gearbeitet wird - in 6-8 Wochen sollte hier ein Resultat an die Öffentlichkeit dringen.
Ob es sich um interne Machtkämpfe im Raiffeisen-Sektor handelt oder ob dahinter auch wirtschaftliche Überlegungen stehen, ist schwer zu beurteilen.
Die Aktie der RI gab jedenfalls heute massiv nach und ist derzeit (15.00h) um mehr als 11% günstiger als noch gestern zu erwerben. Ob das ein günstiger Zeitpunkt zum Einstieg ist, wird sich wohl erst in ein paar Wochen weisen. Derzeit nur eine Aktie für Spekulanten.
Ad hoc-Meldung - Februar 2010