Es wird noch ein wenig enger auf Österreichs Straßen: Ende 2009 waren lt. Statistik Austria wieder um ca. 108.000 Fahrzeuge mehr zum Verkehr zugelassen als zum Jahresultimo 2008/2009.
5,98 Millionen Fahrzeuge waren somit zum Jahreswechsel mehr oder minder aktiv - eine Steigerung von 1,8% zum Vorjahr. Davon entfällt der Löwenanteil (73%) auf PKW (4,36 Millionen). 377.000 Motorräder, 306.000 Mofas, 371.000 LKW und 428.000 Zugmaschinen (vor allem Traktoren) sind die weiteren großen KFZ-Gruppen. Bei allen größeren KFZ-Arten gab es im Vorjahr Zuwächse - selbst bei den LKW (wo nur weniger neue LKW verkauft wurden, der Altbestand hat sich jedoch nicht verringert).
Es sieht also danach aus, dass man schon heuer die 6-Millionen-Grenze bei den zugelassenen KFZ überschreiten wird. Auch wenn die Neuzulassungen sich wohl heuer in Grenzen halten werden - viele Fahrzeuge werden nun eben das eine oder andere Jahr länger gefahren. 1996 wurde die 5-Millionen-Grenze überschritten, die Zunahme von KFZ hat sich jedoch in den letzten Jahrzehnten verlangsamt.
Die Spitze ist jedenfalls noch keinesfalls erreicht - da müssten wohl schon (noch) höhere Steuern und Benzinpreise den Gusto auf das eigene KFZ gewaltig verderben.
Nach dem Schockjahr 2008 (Diesel war teilweise teurer als Benzin) hat sich nun der Trend zum Dieselantrieb wieder fortgesetzt. Der Dieselanteil liegt bei 54,6%. Diesel-PKW wurden 2009 um 2,5% mehr, benzinbetriebene Fahrzeuge waren um 0,7% mehr registriert (45,2% vom Gesamtbestand).
Die Autozeitschriften und Medien waren 2009 voll mit Berichten über kommende Elektrofahrzeuge. Der Bestand der elektrobetriebenen KFZ stieg zwar 2009 um solide 52% - in absoluten Zahlen sieht das aber eher noch vernachlässigbar aus: 223 (nach 146) elektrobetriebene KFZ wurden zum Jahresende verzeichnet.
Gute Zuwächse gab es in der Sparte Hybridantrieb - aber auch diese Sparte ist in Summe noch statistisch irrelevant.
Der Volkswagen ist in Österreich noch immer klare Nr. 1. 20,4% der zugelassenen PKW sind Fahrzeuge von VW. 888.839 VW waren zum Jahreswechsel angemeldet - um ca. 9.000 Stück mehr als ein Jahr davor. Hier eine Auflistung der beliebtesten Automarken in Österreich:
Der heimische KFZ-Bestand ist also noch immer fest in deutscher Hand.
Dass Österreich kein armes Land ist, beweist sich, wenn man sich die Zulassungsstatistik (siehe Link unten) ein wenig nach Luxusfahrzeugen ansieht: Immerhin 1.032 Ferrari, 303 Bentley oder 143 Hummer haben heimische Kennzeichen.
Wo weniger oder keine hochrangige öffentliche Verkehrsmittel (z.B. U-Bahn) vorhanden sind, dort gibt es auch eine höhere PKW-Dichte. Die höchste PKW-Dichte (nach Einwohnerzahlen) gibt es im Burgenland: 599 von 1.000 Einwohnern haben im Burgenland einen PKW.
Auch in Niederösterreich (598 PKW pro 1.000 Einwohner) sowie in Oberösterreich und Kärnten (je 568/1000) ist die PKW-Dichte pro Einwohner hoch. In Wien kommen auf 1.000 Einwohner 394 angemeldete PKW.
In absoluten Zahlen sieht dass natürlich dann schon etwas anders aus: Die meisten PKW sind in Niederösterreich gemeldet (ca. 950.000). Es folgen Oberösterreich (801.000) sowie Steiermark und Wien (mit je 664.000 PKW). Dass sich die PKW im kleinen Wien naturgemäß schlechter verteilen als im großen Niederösterreich, liegt auf der Hand.
Dass weitläufige Bezirke in Wien mit (derzeit noch schlechter) Infrastruktur die Anschaffung eines PKW begünstigen, zeigt folgendes Beispiel:
Während in Favoriten (10. Bezirk) ca. 174.000 Menschen wohnen, auf welche 61.000 Fahrzeuge entfallen, sind in Donaustadt (22. Bezirk) 68.000 Fahrzeuge auf "nur" 153.000 Einwohner angemeldet.
Die schlechte Nachricht: Es gibt also wieder wesentlich mehr Fahrzeuge in Österreich. Die gute Nachricht: Die Spitze wird wohl in den nächsten Jahren erreicht sein - große Zuwächse sind kaum mehr zu erwarten, neue Antriebsarten kommen (langsam aber doch) in die Startlöcher.
Ad hoc-Meldung - März 2010