Es könnte schön langsam eng werden: Das einstige Vorzeigeunternehmen in Sachen Windenergie kommt nicht und nicht aus den Turbulenzen. Auch 2009 steckte die oekostrom AG tief in den roten Zahlen.
1,7 Millionen Euro Verlust wurden im Vorjahr eingefahren. Entgegen langjähriger Vertröstungen diverser Vorstände konnte die oekostrom Ag damit auch 2009 nicht das Ruder herumreißen.
Erst im Jänner 2008 löste Michael Pierer den langjährigen Vorstand und Mitgründer Ulfert Höhne ab - was nicht ohne Reibereien und Kosten für das Unternehmen abging. Im Oktober 2009 war es schon wieder so weit: Das neue Führungsduo Stanzel/Okresek wurde interimistisch zum Doppelvorstand bestimmt (das 4-Augen-Prinzip schien sehr wichtig zu sein) - Gerichtsverfahren mit Pierer sind wohl anhängig, weitere (unnötige) Kosten zu erwarten.
Zur Info: Ab Mai 2010 heißt die Führungsspitze Mag. Horst Ebner und DI Dr. Karl Stanzel - es bleibt zu hoffen, dass der neue Besen (Ebner) 2010 kräftig kehrt und dabei nicht mehr viel Staub aufwirbelt.
Der oekostrom AG geht nämlich schön langsam der Wind aus: Bisweilen wurde nur Kapital verbraucht - eine Kapitalerhöhung erscheint derzeit aufgrund der enttäuschten Anleger kaum aussichtsreich. Schon 2009 (noch unter Pierer) musste aufgrund aktuter Finanznöte das Kleinwasserkraftwerk Triebentalbach verkauft werden. Fürwahr ein schlechtes Zeichen.
Der oekostrom-AG-Durchschnittskurs (Handel über die Homepage möglich) lag im Jahr 2009 mit 89 Euro deutlich unter allen Ausgabekursen aller bisherigen Kapitalerhöhungen. Im 4. Quartal 2009 lag dieser gar nur noch bei ca. 62 Euro pro Aktie. Heute (26.04) könnten Sie schon um 55 Euro oekostrom-Aktien einkaufen.
Auch wenn sich der Geschäftsbericht des Unternehmens relativ harmlos liest: Es ist Feuer auf dem Dach. Die etwas besseren Einspeistarife für Ökostrom alleine werden das Unternehmen nicht aus den roten Zahlen führen. Kontinuiät bei jetzt schon erfolgversprechenden Projekten sowie das Streichen von reinen Imageprojekten und die Reduktion von Overhead-Kosten erscheint nun zielführend. Neue Projekte wird man sich 2010 ohnehin kaum leisten können.
Wichtig wäre es wohl auch, wenn im Unternehmen selbst wieder Ruhe einkehrt und sich damit auch einiges an Geld für Gerichtsstreitigkeiten einsparen lässt.
Es gibt nämlich tatsächlich Unternehmen in Österreich, die in der Sparte Windenergie äußerst erfolgreich tätig sind.
Mini-Aktionär Gelmarie bleibt der oekostrom AG auch 2010 treu - allerdings nur unter dem Motto "is eh scho wurscht - vielleicht wird's ja doch noch was". Wäre der Grundgedanke des Unternehmens nicht so nett - ein klares "Verkaufen" wäre hier wohl angebracht.
Ad hoc-Meldung - April 2010