Auch wenn es für viele Unternehmen und auch für Banken (und folglich auch für private Kreditnehmer) zur Zeit sehr schwer ist, mittel- und längerfristiges Geld günstig bzw. überhaupt zu bekommen: Die Leitzinsen für kurzfristige Ausleihungen sinken gewaltig.
So ist es nun gar nicht mehr so überraschend, dass der wichtige Referenzzinssatz des EURIBOR dieser Tage sogar die magische 1-Prozent-Grenze unterschritten hat.
Per heute (15.04.2009) liegt der Satz für den 1-Monats-EURIBOR bei 0,992 Prozent. Für den 3-Monats-EURIBOR werden heute schlappe 1,415 Prozent veranschlagt. Im September/Oktober 2008 (also am Beginn der Finanzkrise in Europa) war der 1-Monats-EURIBOR noch bei satten 5 Prozent (und ein wenig mehr gelegen). In den Jahren 2004 und 2005 wurden zuletzt sehr niedrige Werte gesehen: Die 2%-Hürde wurde damals aber nur von oben gestreift.
Für Kreditnehmer ist das aber nur teilweise ein Grund zur Feier und zur Vorfreude auf niedrige Kreditzinssätze - die Banken können ihre Kredite nämlich nur längerfristig (und nicht über kurzfristige Ausleihungen) finanzieren - und müssen hiefür aufgrund der Finanzkrise (und dem mangelnden Vertrauen in so manche Bank) noch kräftig in die Tasche greifen. Das wird natürlich auch an die Kreditnehmer weitergegeben.
Sollte sich die Finanzkrise aber in den nächsten Monaten entschärfen (erste zarte Hinweise darauf konnte man im 1. Quartal 2009 schon erkennen), könnten sich auch die Zinssätze für längerfristige Ausleihungen den 1%-Grenzen nähern. Bis dahin muss man aber wohl noch etwas hoffen und bangen...
Ad hoc-Meldung - April 2009