Dass neben der notverstaatlichten Hypo Alpe Adria Group auch die heimische Volksbanken AG (ÖVAG) kräftig schwächelt und schon im Vorjahr die Zinsen für das aufgenommene staatliche Partizipationskapital aufgrund von Verlusten nicht bedienen musste, ist weithin bekannt.
Auch die Tatsache, dass die ÖVAG derzeit auf Partnersuche ist. Zuletzt (die Geldmarie hat berichtet) wurden auch Avancen der BAWAG kolportiert - diese möchte man derzeit aber noch nicht bestätigen. Fest steht, dass sich die derzeitigen ÖVAG-Eigner nicht an Kapitalerhöhungen beteiligen wollen.
Angesichts der nun bekanntgegebenen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2009 kein Wunder: Die ÖVAG lieferte im Vorjahr einen Nettoverlust von 1,08 Mrd. Euro ab. Kreditvorsorgen von 863 Mio. Euro wurden (bei einer Bilanzsumme von 48,1 Mrd. Euro) verzeichnet.
Damit ist die ÖVAG neben der Hypo Alpe Adria Group (welche dem Staat wohl noch die eine oder andere Milliarde kosten könnte) das eindeutige Sorgenkind Nr. 2 der heimischen Banken. Alle anderen Großbanken haben 2009 trotz hoher Kreditvorsorgen deutlich positiv bilanziert.
Sogar das Sorgenkind des Raiffeisen-Sektors (die Raiffeisen International) konnte im Vorjahr positiv abschneiden - die RI wird übrigens im Juli mit via Hauptversammlung mit der RZB zur "Raiffeisen International AG" verschmolzen. Ca. 22% der Aktien werden im Streubesitz sein.
Besonders die Investkredit (-380 Millionen) und die Immobilientochter Europolis (-290 Millionen) haben das Konzernergebnis massiv belastet und dürften in naher Zukunft verkauft werden.
Ob die schwersten Altlasten nun schon in der Bilanz 2009 untergebracht worden sind und man 2010 alleine den Turnaround schafft (wie angekündigt), darf bezweifelt werden. Die heimischen Steuerzahler würden sich darüber natürlich freuen.
Die größere Wahrscheinlichkeit liegt aber derzeit eher in einer Fusion. Die nächsten Monate werden bei der Volksbanken AG sicher spannend.
Ad hoc-Meldung - April 2010