Wie schlimm es derzeit weltweit um die Autoindustrie bestellt ist, sieht man bestens anhand der nun vorliegenden Jahreszahlen des bisherigen Branchenkaisers Toyota (Geschäftsjahr bis Ende März 2009). Auch der zuletzt hochsolide Fahrzeughersteller aus Japan schwächelt:
Das aktuelle Geschäftsjahr beendet man mit einem Verlust von 437 Milliarden Yen (3,28 Mrd. Euro). Im Jahr davor konnte man sich noch über einen fetten Gewinn von 1,72 Billionen Yen freuen und überholte den einstigen Topverkäufer General Motors in Sachen weltweit verkaufte Autos klar.
Der Umsatz brach um fast 22% auf 20,53 Billionen Yen ein - "nur" noch 7,57 Millionen neue Toyotas wurden abgesetzt. Im Jahr davor waren es noch um 1,34 Millionen Fahrzeuge mehr. Für das neue Geschäftsjahr plant man seitens Toyota derzeit gar nur mit 6,5 Mio. verkauften Fahrzeugen, ein Verlust von 550 Milliarden Yen im aktuellen Geschäftsjahr würde Toyota nicht verwundern - damit rechnet man derzeit.
Offensichtlich schätzt die scheidende Geschäftsleitung (ein "richtiger" Herr Toyota steht schon ante portas) die aktuelle Wirtschaftslage auch sehr seriös und vorsichtig ein.
Während es derzeit noch keine Werkschließungen seitens Toyota gibt, möchte man besonders an der Kostenschraube drehen - und so relativ unbeschadet (und wieder als Nr. 1) durch die Finanz- und Weltwirtschaftskrise fahren. Besonders forciert wird auch weiterhin die zuletzt sehr gut laufende Öko-Schiene - das Vorzeigefahrzeug mit Hybridantrieb (Prius) geht in die nächsten Entwicklungsstufen.
Während man früher serienweise die Pannentests gewann und sich somit eine solide Käuferbasis geschaffen hat, hat Toyota nunmehr die Vorreiterrolle in Sachen Energiesparauto. Ein wohl nicht ganz unvorteilhafter Ruf für die nun einsetztenden Krisenjahre.
Auch wenn Toyota sich schön langsam (auch abseits der Luxusmarke "Lexus") zum hochpreisigem Mittelklasse- und Kleinwagenhersteller entwickelt - die Wirtschaftskrise wird dieses Unternehmen wohl ziemlich unbeschadet überstehen. Was man nicht von allen Autoproduzenten annehmen kann...
Ad hoc-Meldung - Mai 2009