Selbstverständlich ist nicht alles, was die EU an Energiesparmaßnahmen auf dem grünen Tisch plant auch sehr sinnvoll bzw. ohne wenn und aber hinzunehmen. Doch die aktuelle Ankündigung der EU-Kommission in Sachen Autoreifen könnte durchaus Sinn ergeben:
Ab 2012 ist nämlich eine verbindliche Klassifizierung für Autoreifen geplant - ein Kennzeichnungssystem, wie es sich gegenwärtig schon bei Kühlschränken oder Waschmaschinen bewährt.
Sinn und Zweck der Sache: Dem Spirtverbrauch soll es via Reifen weiter an den Kragen gehen. Denn zwischen den Reifenmarken und Reifentypen gibt es oft große Unterschiede im Verbrauch - Reifen mit hohem Wiederstand verbrauchen am selben Auto bis zu 10% mehr Spirt als optimale Reifen.
Je nach Schnelligkeit bei der Umstellung im Kaufverhalten erwartet man sich in Europa bis 2020 ca. 2,5 bis 6,5 Millionen Tonnen Rohölersparnis - in etwa soll dies einen Rohöljahresverbrauch von Ungarn einsparen.
Ob man hier die Rechnung mit den Konsumenten gemacht hat, wird sich erst herausstellen - denn anders als bei Kühlschränken bieten die Straßen oft unterschiedlichste Witterungen und somit auch unterschiedliche Anforderungen an die Reifen. Zwar soll auch eine Zusatzinformation bezüglich "Nasshaftung" vermerkt sein - die Transparenz ist jedoch mit Sicherheit nicht gleichwertig. Bei den Linktipps finden Sie übrigens interessante Basisinformationen zu Reifen.
Aber man hat ja noch das eine oder andere Jahr Vorbereitungszeit bzw. Zeit für die Reifenforschung. Vielleicht lohnt es sich ja schon ab 2012, dass man für einen tollen Reifen 50 Euro mehr zahlt also für einen weniger tollen - aber dafür die Gewissheit hat, auf 20.000 Kilometer 100 Euro gespart zu haben. Nur mit derartigen Berechnungen kann das Reifenpickerl ein Erfolg werden.
Weitere Energiepickerl sind übrigens auch schon in der EU-Warteschlange: Fenster, Dämmstoffe, Kühlregale (Geschäfte, Kühlhallen etc.) oder auch Industriespülmaschinen stehen vor der Zertifizierung.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Juni 2009