Auf den ersten Blick muten die neuen Zahlen der Statistik Austria katastrophal an: Die Exporte Österreichs reduzierten sich im ersten Quartal 2009 im Vergleich zum Vorjahresquartal um fette 23,2% auf nunmehr 22,8 Milliarden Euro (nach 29,7 Mrd. Euro).
Nicht ganz unerwartet reduzierten sich auch die Importe: Um 18,8% wurde weniger ins Ausland importiert. Der Handel mit EU-Staaten war von den Rückgängen in Sachen Import-Export übrigens stärker betroffen als der Handel mit sogenannten Drittstaaten.
Sieht man sich aber die März-Zahlen an, erkennt man einen rückläufigen Trend: "Nur" noch um 15,9% wurde weniger exportiert als im Vorjahresmärz. Auch wenn es sich immer noch um ein dickes Minus handelt - die Rückgänge sollten sich in den kommenden Monaten schön langsam reduzieren um dann im ersten Quartal 2010 vielleicht wieder ein Plus (von geringerem Niveau aus leichter erreichbar) zu schaffen.
Schlimm sind jedoch die aktuellen Zahlen, die gerade via Deutschland einflattern: Ein Exportminus von 28,7% im April wird hier vermeldet. Auch die Importe brachen in Deutschland im April um fast 23% ein.
Deutschland hat es also noch um ein Stückchen schweren - aber ist wohl auch wesentlich stärker von der Industrieentwicklung betroffen. Wenn man dieser Tage liest, dass Russlands Automarkt im Mai um 60% eingebrochen ist, darf man sich über die deutschen Zahlen nicht wundern. Offensichtlich müssen die neureichen Russen nun 2 Jahre (statt ein Jahr) mit dem neuen Mercedes fahren;-)
Auch hier gilt: Die nächsten Monate werden sehr spannend. Die Zeichen der Entspannung sind zwar erst 2010 zu erwarten - die Rückgänge in vielen Wirtschaftsbereichen bremsen sich aber schön langsam. Das gibt Anlass zur Hoffnung.
Ad hoc-Meldung - Juni 2009