Zehntausende Mitarbeiter der Karstadt-Muttergesellschaft "Arcandor" bangen seit 9.6.09 um ihren Arbeitsplatz. Das Unternehmen, welches in Österreich primär durch das Versandhaus "Quelle" bekannt ist aber auch die in Deutschland sehr traditionellen Karstadt-Kaufhäuser besitzt, hat heute in Deutschland einen Insolvenzantrag (wegen drohender Zahlungsunfähigkeit) gestellt.
Sämtliche Verhandlungen mit Aktionären, Banken, Lieferanten sowie staatlichen Stellen verliefen offenbar erfolglos - als potenzieller Käufer wird nun aber wieder die Metro-Gruppe genannt, die schon vorher Interesse an Karstadt-Quelle zeigte und neben "Kaufhaus" gerne auch Karstadt im Portfolio sehen würde.
Kolportierte 50.000 Beschäftigte bangen also um ihren Arbeitsplatz und verursachen dem deutschen Staate bald einiges an Mehrkosten. Dieser kann schon alleine aus diesem Grund an einer baldigen Übernahme des Konzerns nur sehr interessiert sein. Offensichtlich war aber der Insolvenzantrag die letzte mögliche Ausweg.
Wieweit die Geschehnisse in Deutschland auf die heimische Quelle AG abfärben, bleibt abzuwarten - für den ohnehin geprügelten Versandhandel aber sicher keine gute Nachricht. Dabei sollten gerade im Internetzeitalter die Versandhäuser fette Zuwächse erzielen - aber vielleicht hat man hier ja etwas verschlafen und verlässt sich weiterhin auf den "guten, alten" Katalog.
Die heimische Quelle AG (Tochterunternehmen) weist jedenfalls darauf hin, dass Sie von der Insolvenz (derzeit) nicht betroffen ist. Möge es so bleiben - immerhin sind rund 1.200 Beschäftigte in Österreich vorhanden und die Paketbranche benötigt derzeit auch keine schlechten News. Keine Sorgen müssen sich auch die Kunden der Quelle Lebensversicherungs AG machen - Kundeneinlagen sind von der Arcandor-Insolvenz nicht betroffen!
Ad hoc-Meldung - Juni 2009