Dieser Tage werden wurden wieder neue Wirtschaftskennziffern präsentiert - erwartungsgemäß kommt bei derartigen Zahlen derzeit noch wenig Freude auf...
Die OECD sagt nämlich Österreich für 2009 einen Einbruch der Wirtschaftsleistung (im Vergleich zu 2008) von -4,3% voraus. Die gute Nachricht dabei: für 2010 geht man nur noch von einem Mini-Minus von 0,1% aus - im 2. Halbjahr 2010 sollte demnach die Wirtschaftsleistung schon wieder leicht positiv sein.
Begründet werden die starken Einbrüche 2009 primär mit dem Einbruch der Exportwirtschaft - welche weltweit zu beobachten ist. Weltweit dürfte die Wirtschaftsleistung 2009 um ca. 2,2% schrumpfen - für 2010 sagt die OECD schon wieder ein nettes Plus von 2,3% voraus (wovon wohl eher China & Co. profitieren wird).
Deutschland's Wirtschaftsleistung wird im aktuellen Jahr gar um 6,1% schrumpfen - die Eurozone erleidet 2009 einen Wirtschaftsleistungsverlust von ca. 4,8%. Demnach ist Österreich in etwa im Mittelfeld angesiedelt.
Auch in Sachen Budgetdefizit gab es für Österreich dieser Tage eine Mahnung der EU: Für 2009 schätzt man das heimische Defizit nämlich auf -4,2% - die Regierung hält noch an den (illusorischen) -3,5% fest.
2010 sieht dann die EU (wohl nicht zu Unrecht) ein Minus von 5,3% - die Bundesregierung kalkuliert derzeit noch mit -4,7%.
Angesichts der zu erwartenden Arbeitslosigkeit, der nicht erfolgten Sanierung der Staatskassen sowie der massiv sinkenden Steuereinnahmen neigt die Geldmarie zur Annahme, dass sogar die EU-Zahlen noch optimistisch gerechnet sind.
Die Untätigkeit der Politik in vielen wichtigen Fragen (Gesundheitsreform, Beamtenreform, Pensionsreform etc.) lässt erwarten, dass in der aktuellen Legislaturperiode weiterhin Politik des Zeitgewinnes gemacht wird - unter dem Motto "solange es noch geht". Zahlen dürfen dann die nächsten Generationen.
Ad hoc-Meldung - Juni 2009