Ab heute (10. Juli 09) ist der Euro-Bus der Österreichischen Nationalbank wieder in ganz Österreich unterwegs um Restbestände in Schillingwährung einzusammeln. Denn mehr als 9 Milliarden Schillinge wurden bis heute noch immer nicht in Euro konvertiert - und die meisten davon werden auch wohl nie umgewechselt werden...
Dabei kommt die Nationalbank den Österreichern sogar entgegen und beginnt heute die achte Euro-Tour durch Österreich: 67 Stationen in ganz Österreich (siehe Link ganz unten auf der Homepage der ÖNB) werden angefahren und noch gültige Schilling-Scheine sowie Schilling-Münzen können umgetauscht werden.
Bisweilen registrierte man 534.000 Besucher, welche bisweilen 377 Millionen Schilling in Euro wechselten. Die meisten Banknoten und Münzen wurden ohnehin anlässlich der Euroeinführung von Geschäften und Banken eingesammelt - aber auch bei den Kassen der Nationalbank (siehe Link unten) kann man noch immer laufend gültige Schillingmünzen und Schillingscheine wechseln.
Und doch hortet -statistisch gesehen- noch immer jeder Österreicher ca. 1.000 Schillinge. Sie werden nun berechtigt fragen: Wozu? Es kann natürlich nur vermutet werden - was die Geldmarie hiermit auch tut:
Ein Großteil des Geldes wird von Münzensammlern in Münzenform (Gold, Silber, alte Münzen, etc.) gehortet. Ein Sammler löst wegen einer Währungsumstellung seine Sammlung selbstverständlich nicht (bzw. nur in seltensten Fällen) auf: Auch wenn die Nationalbank den seriösen "Schöller Münzhandel" mit auf Österreich-Tour nimmt.
Genau bei den Numismatikern dürften Milliarden in alter Währung gesammelt werden - und mit einiger Sicherheit haben diese auch den einen oder anderen (wertvollen) Geldschein im Tresor. Auch Nichtsammler haben sich wohl den einen oder anderen Schein aus sentimentalen Gründen aufgehoben bzw. an die Wand geklebt. Selbiges gilt natürlich auch für ein paar Münzen, die man sich einfach (vielleicht um diese einmal den Kindern zu zeigen) aufgehoben hat - ja, und vielleicht werden die ja sogar einmal etwas wert...
Wahrscheinlich aber eher nicht - jedenfalls wird man das nicht mehr selbst erleben, zu häufig waren diese sogenannten "Scheidemünzen" im Umlauf, zu gering ist dessen Materialwert (davon ausgenommen: "Bullionmünzen" = Anlegermünzen).
Eine Minderheit hortet noch einige Tausender - zumeist ältere Menschen, die die irrationale (Kriegs-) Angst haben, der Euro ist irgendwann einmal nichts mehr wert. Sollten Sie einen solchen Opa bzw. eine Oma haben, überzeugen Sie bitte diese, das Geld umzutauschen - denn wenn der Euro nichts mehr wert ist, wird wohl kaum mehr der alte Schilling das neue Zahlungsmittel sein. Da wäre sogar eine Anlage in Golddukaten oder Philharmonikern sinnvoller und der Angst entsprechend...
Ganz selten findet man noch irgendwo in alten Schubladen Geld - zumeist allerdings (leider) eher kleinere Einheiten (Münzen).
Darüber haben viele Menschen Scheine versteckt, die im Ablebensfall dann nie wieder gefunden werden (= zu gut versteckt). Auch ein paar Millionen verlorene bzw. gestohlene Scheine/Münzen werden wohl nie wieder gefunden werden. Auf "Null" kommt die Nationalbank jedenfalls nie und nimmer.
Sollten Sie jedoch dieser Tage noch ein Packerl (oder größere Einheiten) von 20-Schilling-Banknoten mit dem Konterfei von "Carl Ritter von Ghega" finden, können Sie diese nur noch bis 30.09.2009 umtauschen. Dieser populäre "Zwanzger" war von 1967 bis 1989 gültig.
Wenn Sie selbst noch einige Scheine horten und "umtauschen oder nicht" überlegen: Beim Link unten finden Sie auch die Umtauschfristen für Schilling-Banknoten.
Zum Abschluss noch ein "Geldmarie-Tipp": Die letztgültigen Schillingserien (egal ob Banknote oder Münze) können Sie übrigens zeitlich unbefristet umtauschen. Den Otto-Wagner-Fünfhunderter sowie den Schrödinger-Tausender "nur" noch bis zum 20. April 2018.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Juli 2009