Auf schlechte Nachrichten vom Finanzmarkt haben wir uns schon gewöhnt - auf schlechte Nachrichten vom Arbeitsmarkt werden wir uns noch eine Weile einstellen müssen. Denn auch wenn erste positive Signale von den Finanzmärkten durchaus vernommen werden - die Arbeitslosenraten werden auch 2010 weiterhin stark steigen.
Etwa 288.000 Jobsuchende waren es per Ende Juli 09 - davon waren ca. 232.000 Menschen im Status "arbeitslos", 56.000 Beschäftigungslose waren bzw. sind in Schulungen untergebracht - also eigentlich auch arbeitslos. Wieweit diese "Schulungen" bei den meisten Arbeitslosen überhaupt erforderlich sind, sollte man einmal hinterfragen - denn eine Vielzahl an Schulungen geht (auch lt. Aussagen der Schulungsteilnehmer) oft am tatsächlichen Bedarf komplett vorbei. Doch "Schulung" hört sich mit Sicherheit besser an als "Arbeitslos" - aber mit Steuergeldern sollte man bedarfsorientiert umgehen...
Im Vergleich zum Juli 2008 (also noch vor dem Ausbruch der Finanzkrise) sind das um ca. 30% mehr Arbeitslose.
Die Anzahl der offenen Stellen (welche man auch einmal hinterfragen sollte) sank um satte 32%.
Die Arbeitslosenrate lt. EU-Berechnung beträgt in Österreich bescheidene 4,4% - damit sind wir "Vize-Europameister" (positiv gesehen).
Man beachte, dass die Arbeitslosenzahlen in den Sommermonaten saisonbedingt (Bau, Tourismus etc.) derzeit eher gut aussehen - aber von nun an geht's wohl steil bergab: Die Geldmarie gibt für Ende 2010 (Wintermonate) die Prognose von fast 500.000 Arbeitslosen aus - dann sollte allerdings der Tiefpunkt erreicht sein. Möge ich mich irren;-)
Ob beschäftigt oder nicht - jedenfalls einen erholsamen Urlaub bzw. erholsame Sommermonate: Denn (eifrige) Arbeitssuche sollte man jedenfalls als schweren Job ansehen und keinesfalls diskreditieren!
Ad hoc-Meldung - August 2009