Ein Unternehmen an dem die Finanzkrise bisweilen (zumindest was den Aktienkurs betrifft) vollständig vorüberging ist der heimische Wettanbieter bwin (vormals: Bet-and-win). Während andere Aktien ihre Kurse drittelten konnte bwin im letzten Jahr die Kurse teilweise verdreifachen.
Kein Wunder: Bwin konnte nach einigen harten Jahren endlich wieder die Gewinnzone erreichen und so mancher Rechtsstreit in Sachen Zulassung schien verdaut bzw. ausgefochten. Auch wenn sich dieser Tage der heimische Fiskus über mehr Steuern von Bwin freuen würde (der Sitz der Gesellschaft ist steuerschonend in Gibraltar gewählt - das Gros der Mitarbeiter allerdings in Österreich tätig) - da hatte bwin schon gröbere Probleme.
Im Vergleich zum vorigen Jahr konnten zwar die Bruttowetterträge noch geringfügig gesteigert werden (von 207 auf 213 Mio. Euro) - im 2. Quartal 2009 verzeichnete man allerdings einen Rückgang (von 103 auf 95 Mio. Euro). Dieser resultiert aber wohl auch aus der Tatsache, dass es 2008 im 2. Quartal eine auch bei Wettanbietern nicht uninteressante Fussballeuropameisterschaft (Österreich-Schweiz) gab.
Schon ein wenig negativer die Tatsache, dass die Anzahl der aktiven Kunden bei bwin gleichfalls sinkend war - auch die Erträge pro Kunde fielen. Ein klares Hinweis, dass die Hobbyspieler weniger Geld für Onlinewetten übrig haben. Eine Tendenz, die sich wohl nicht so rasch stoppen lassen wird.
Immerhin: Ein Nettogewinn von 19,1 Mio. Euro wurde für das erste Halbjahr bekanntgegeben - auch wenn Analysten etwas mehr gesehen haben (die haben vielleicht die Euro 2008 und die Wirtschaftskrise nicht einkalkuliert): bwin möchte für 2009 endlich eine Dividende zahlen.
Fett wird diese wohl nicht ausfallen - es sollte für bwin trotzdem noch ein sehr solides Jahr werden: 2009, das Konsolidierungsjahr.
Ad hoc-Meldung - Mai 2009