Wie erwartet ist auch im August 2009 die Anzahl der Arbeitslosen weiter stark gestiegen. Im Vergleich zum August des Jahres 2008 (in welchem das Wirtschaftsklima noch relativ gut war - die Finanzkrise stand erst bevor) stieg die Zahl der Arbeitslosen um fast 30% auf nunmehr 238.800 Menschen.
Das sind satte 55.000 Menschen mehr ohne Job als noch vor einem Jahr. Wenn man dann noch die mehr als 57.000 Betroffenen die mit Schulungen vertröstet werden und fälschlicherweise nicht in der Arbeitslosenstatistik auftauchen hinzurechnet, kommt man auf ca. 296.000 Jobsuchende - um 8.000 mehr als noch im Juli 2009. In (mehr oder minder brauchbaren) Schulungen finden sich übrigens um 43% mehr Arbeitslose als im Vorjahr - Personen, die wohl oft erst 2010 in der Arbeitslosenstatistik geführt werden.
Sehr stark betroffen sind übrigens Männer: Hier gibt es im Jahresvergleich einen Anstieg um fast 40%. Die Bundesländer Oberösterreich (+52%), Vorarlberg (+45%) und Salzburg sind die "Katastrophengebiete" - Wien kommt (wohl auch mangels Großindustriestandorte) mit einem Minus von 15% noch vergleichbar gut davon.
Auch wenn sich das Minus in Sachen Wirtschaftswachstum schön langsam konsolidiert und die ersten Kurzarbeiter (nicht in der Arbeitslosenstatistik enthalten) wieder in Vollbeschäftigung übergehen - die Rekordzahlen stehen leider noch bevor:
Im Herbst und im Winter steigen die Arbeitslosenzahlen saisonal bedingt immer stark an (Bauindustrie, Tourismus etc. bauen ab), viele Firmen sind mit ihren Konsolidierungsplänen (=Kündigungen) noch nicht fertig (z.B. möchte die AUA bis 2010 ca. 900 Vollbeschäftigte abbauen) und die Wirtschaftslage ist noch lange nicht gut. Erst bei einem deutlichen Wirtschaftswachstum (2%+) könnte sich die Lage am Arbeitsmarkt etwas entspannen - davon kann derzeit keine Rede sein. Auch 2010 wird die Arbeitslosenrate wohl noch weiter ansteigen - auch in den Folgejahren wird es wohl kaum Entspannung geben.
Schwacher Trost für Arbeitslose: In der Eurozone liegt Österreich mit einer Arbeitslosenrate von 4.4% (Juni 2009) hinter den Niederlanden (3,3%) noch immer auf dem 2. Platz.
Ad hoc-Meldung - September 2009