Wer heuer in den ersten 3 Monaten des Jahres Geld in heimische Aktien investiert hat, kann sich (natürlich nur im Durchschnitt) über eine Verdoppelung seiner Kurse erfreuen. In normalen Zeiten sollte man solche raschen Kursgewinne unbedingt auch einmal realisieren - doch was ist schon normal an einer schweren Wirtschaftskrise.
Es ist kaum zu erwarten, dass sich der ATX in den nächsten Monaten/Jahren wieder fast verdoppelt (von 1.400 Punkten auf nunmehr ca. 2.600 Punkte) - und doch steckt in den heimischen Topwerten noch einiges an Potenzial.
Im Vergleich zu den Topständen anno 2007 (die wohl kein realistisches Bild der Lage mehr boten) erscheinen die Aktienkurse in Österreich noch immer sehr günstig. Kein Wunder: 2008/2009 reduzierten sich die Kurse (teilweise ob des starken Ostrisikos, welches in Österreich vermutet wurde) im Vergleich zum Höchststand 2007 (ca. 5.000 Indexpunkte) um deftige 2 Drittel!
Auch wenn man nun schon einiges aufgeholt hat - da ist mit einiger Sicherheit noch Platz für weitere Kursanstiege.
Fast alle ATX-Werte werden auch im Katastrophenjahr 2009 Gewinne schreiben - einzelne (wie zum Beispiel Wienerberger) nutzen das Jahr für eine Konsolidierung des Unternehmens und werden wohl 2010 schon wieder etwas besser aussehen.
Auch wenn im ATX nur 20 Werte zur Auswahl stehen - schnuppern Sie vielleicht einmal im ATX-Prime rein. Auch hier gibt es noch einige Perlen, die die Finanzkrise eigentlich schon längst verdaut haben.
Von US-amerikanischen Aktien würde die Geldmarie derzeit eher die Finger lassen. Der Dow Jones hat sich 2007/2008/2009 "nur" halbiert und liegt derzeit "nur" ca. 40% vom Höchststand 2007 entfernt.
Das erscheint der Geldmarie angesichts der US-Finanzprobleme (Haushaltsdefizit in Rekordhöhe) fast schon zu hoch. Auch wenn das eine oder andere Unternehmen noch nette Kursgewinne machen wird: Das Risiko von Verlusten aufgrund einer weiteren Abwertung des US-Dollars ist sehr hoch.
Während zuletzt die ganze Welt mit Notfallsprogrammen und Staatsgarantien für marode Betriebe und Banken gefordert war, so wird sich nun der Weizen vom Spreu trennen. Wohl schon im nächsten Jahr.
Wenn schon in Aktien investieren, dann sicherheitshalber eher im Eurobereich bleiben bzw. den US-Dollar meiden.
Ad hoc-Meldung - September 2009