Es hat sich schon länger abgezeichnet. Die Quelle-Muttergesellschaft Arcandor ist bereits seit Juli insolvent. Die Tochtergesellschaft Quelle Deutschland wurde noch ein paar Monate über die Runden gebracht - doch nun folgt das schmerzliche Aus.
Mangels Investor musste nun der Insolvenzverwalter der große deutsche Versandhändler aufgeben. Im Sanierungskonzept für Quelle waren schon mehr als 3.000 abzubauende Jobs vorgesehen - weitere 7.000 Arbeitslose Quelle-Deutschland-Mitarbeiter wird es wohl in Kürze geben. Ein Eingreifen seitens Politik ist so kurz nach den Wahlen kaum zu erwarten.
Das 1927 von Gustav Schickedanz gegründete Unternehmen ist somit in Kürze Geschichte.
Da die Quelle AG in Österreich ein eigenständiges Unternehmen ist, welches lt. Geschäftsführung "unverändert zufriedenstellend" unterwegs ist, muss das nicht gleichbedeutend mit dem Ende von Quelle Österreich (Sitz in Linz) sein.
Dass hier aber mit Sicherheit einige Probleme auf die heimische Quelle AG (wie auch für die anderen Auslandstöchter) zukommen werden, liegt auf der Hand. Infrastruktur des Mutterkonzerns (IT, Rechnungswesen, Marketing, Einkauf etc.) muss sehr bald neu gelöst werden. Ca. 1.000 Mitarbeiter der Quelle AG Österreich bangen derzeit um ihren Job. Auch Übernahmegespräche mit der Otto-Gruppe sind im Laufen - ein Investor wird gesucht.
Es wäre äußerst schade, wenn eine derart bekannte Traditionsmarke plötzlich vom Markt verschwindet. Nur das Verschwinden des Konsums ist hiermit einigermaßen vergleichbar.
Also jetzt schon kräftig Weihnachtsgeschenke bei Quelle Österreich bestellen! Aber nicht auf Kredit!;-)
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Oktober 2009