Wenn sich die Geldmarie heuer irgendwo kräftig geirrt hat, dann war dies wohl bei den KFZ-Zulassungen. Nachdem es Anfang 2009 noch zweistellige Rückgänge gab, sind die gesamten Zulassungen (PKW, Motorräter, LKW etc.) 2009 schon im Plus.
Die Geldmarie hätte eher gedacht, dass nach dem "Strohfeuer" mit der Verschrottungsprämie die Zulassungen wieder unter das Vorjahresniveau fallen würden: Das Gegenteil ist nun der Fall:
Die Neuzulassungen im September 2009 stiegen nämlich bei den PKW um fast 18% im Vergleich zum Vorjahresmonat - allerdings vergleicht man hier auch schon einen Zeitraum, in dem die Finanzkrise so richtig ruchbar wurde. 26.542 PKW wurden im September angemeldet.
Im Jahresvergleich Jänner - September liegt man bei den PKW's schon um 6,7% über dem Vorjahreswert. 247.675 Fahrzeuge wurden erstmals zugelassen.
Um den Jubel bei diesen Zahlen ein wenig zu relativieren: Die Tageszulassungen (Fahrzeug wird für die Statistik nur ganz kurz angemeldet) seitens Autohändler stiegen heuer massiv an. Doch nur auf Tageszulassungen ist die heurige Steigerung wohl nicht zurückzuführen - denn diese wurden auch schon früher immer wieder gerne gemacht.
Vielmehr sind einige Händler (und Automarken) kräftig unter Preisdruck geraten und verdienen derzeit beim Autoverkauf fast bzw. gar nichts. Das ist natürlich auch den potenteren Konsumenten nicht entgangen - Autokäufen wurden wohl auch desshalb vorgezogen.
Schon ein wenig schlimmer sieht es im LKW-Segment aus: Nach 3 Quartalen ist hier ein Rückgang von 26% zu verzeichnen. Aber auch hier dürfte es (angesichts der nun stimmigen Vergleichszahlen mit dem vergangenen Katastrophenjahr im Transportgewerbe) wohl bald zu einer Beruhigung kommen.
Denn wer sich dieser Tage die wieder verstopften Stadtverbindungen in Wien ansieht, der weiß: Weniger Autos sind es wohl nicht geworden.
Auch wenn die Motorräder fast 9% Rückgang verzeichneten (hier wurde oft auf leichteres Gerät umgestiegen: +4,1%) - insgesamt gab es bei den Neuzulassungen bisher sogar schon ein leichtes Plus von 0,8% (329.793 Stück).
Was man jetzt schon sagen kann: Die Autobranche ist mit einem blauen Auge davongekommen. Der eine oder andere Autohersteller wird aber auch in den nächsten Jahren noch für Negativschlagzeilen sorgen - zu stark tobt der Preiskampf unter den ohnehin angeschlagenen Autokonzernen.
Ad hoc-Meldung - Oktober 2009