Es hätte so ein schönes Investment werden können: Abseits der Börse in ein umweltorientiertes, zukunftsträchtiges Energieunternehmen zu investieren.
Doch seit Jahren wird bei der oekostrom AG nur Kapital vernichtet und gestritten - die nachhaltige Gewinnzone wird und wird nicht erreicht.
Was bei großen Unternehmen kaum vorkommt, passierte in den letzten Tagen bei der oekostrom AG: Der Aufsichtsrat beruft den Vorstand (Mag. Michael Pierer) aus seiner Funktion ab und 2 ehemalige Aufsichtsräte (Dr. Wilhelm Okresek und DI Dr. Karl Wolfgang Stanzel) übernehmen den Vorstand interimistisch selbst.
Wohl ein Hauptgrund: Ex-Vorstand Pierer (der erst vor ca. 2 Jahren den glücklosen Ulfert Höhne abgelöst hat, wobei es auch einige Streitigkeiten vor Gericht gab) dürfte mit dem Gros des Aufsichtsrats nicht harmoniert haben. Diesen Aufsichtsrat dann (was aus Kostengründen sicher sinnvol gewesen wäre) entsprechend zu verkleinern (was auf der am 21.10.09 dann folgenden außerordentlichen Hauptversammlung abgelehnt wurde), dürfte Michael Pierer den Job gekostet haben.
Auch war man wohl mit einigen "Alleingängen" Pierers nicht einverstanden - erst heuer wurde (zwecks Erhöhung der schwachen Bonität) ein Kraftwerk verkauft.
Kosten für außerordentliche Hauptversammlungen (Saalmiete, Post etc.) und Abfertigungen bzw. Gerichtsgebühren sollten eigentlich nicht Gegenstand der Geschäftstätigkeit der oekostrom AG sein.
So nicht bald Ruhe im Unternehmen einkehrt und durch die eigentliche Tätigkeit (Stromproduktion, Stromhandel, Projektentwicklung etc.) Gewinne erwirtschaftet werden, werden sich auch die letzten Altaktionäre (die sich ohnehin schon jahrelang in Geduld üben) enttäuscht von den oekostrom-AG-Aktien trennen - was (wenn auch mühsam) möglich ist.
Die Aufnahme von neuem Kapital wird wohl erst dann gelingen, wenn der nächste Vorstand einmal eine Erfolgsmeldung parat hat: Die oekostrom AG muss endlich die Overheadkosten reduzieren, die Streitigkeiten in der Mann- und Frauschaft beenden und Gewinne präsentieren.
Für 2009 hat die Geldmarie diesbezüglich wenig Hoffnung - aber das wäre ja nichts Neues. Wenn sich 2010 nicht bald Erfolg einstellt (das Umfeld ist nach wie vor gut), sollte man auch über eine Liquidierung der oekostrom AG nachdenken. Ähnlich gelagerte Unternehmen verdienen seit Jahren gutes Geld.
Fast kann man hier auch den Eindruck gewinnen, dass hier ein Mehrheitsaktionär für klare Strukturen sorgen müsste - die pausenlosen Streitigkeiten schaden dem Unternehmen massiv und lenken wohl auch stark vom Geldverdienen ab. Vielleicht ist die oekostrom AG auch in Sachen Personal falsch bzw. zu dick aufgestellt - die Personalkosten sind ein Hauptproblem des Unternehmens. Einige Kündigungen sollten wohl folgen - hoffentlich nicht die fähigen Leute im Unternehmen...
Man kann gespannt sein, ob der neue Vorstand das Ruder herumreißen kann - sonst gibt es bald keine oekostrom AG mehr. Viel Erfolg dabei!
Denkt sich: Noch-Immer-Aktionär Geldmarie.
Ad hoc-Meldung - Oktober 2009