Die Unternehmen Österreichs haben auf die Finanzkrise schon längst reagiert - das Unternehmen Österreich (sprich: die Politik) lässt sich mit Plänen für die Zukunft noch Zeit und belässt es derzeit einmal bei "staatstragenden" Veranstaltungen des Finanzministers sowie einem unnötigen Hick-Hack über den österreichischen Kommissar in Brüssel.
Nun liegen Zahlen für die ersten 3 Quartale des Katastrophenjahres 2009 vor: Die Steuereinnahmen nehmen stark ab - die Staatsausgaben sind deutlich höher.
Bankenhilfspakete (ca. 4 Milliarden Euro) sowie Wahlzuckerln aus dem Vorjahr (Soziales, Gesundheit und Familienleistungen - plus 1,8 Mrd. Euro) führen zu einem Anstieg der Ausgaben auf nunmehr fast 52 Mrd. Euro. Ein sattes Plus von 8,6%.
Um 7% weniger Staatseinnahmen konnten in den ersten 3. Quartalen 2009 verzeichnet werden: Nunmehr knapp über 44 Mrd. Euro (minus 3,3 Mrd. Euro) flossen ins "Staatssäckl".
Während die wichtige Komponente Umsatzsteuer mit 16,2 Mrd. Euro (Minus 1% - Danke an den Privatkonsum) und die KESt. (Kapitalertragsteuer, 554 Mio. Euro) sowie die Mineralölsteuer (2,5 Mrd. Euro, Minus 2%) noch ziemlich stabil waren, gabe es bei anderen wichtigen Steuern deutliche Einbrüche.
Die Lohnsteuer sank um fast 6% (weniger Arbeitnehmer, Steuerreform) auf 14,5 Mrd. Euro, die Einkommensteuer (Selbständige) brach um fast 10% auf 1,23 Mrd. Euro ein. Ganz traurig auch die Steuereinnahmen bei Unternehmen (KÖST - Körperschaftssteuer): Ein Minus von 42% auf knapp über 2 Mrd. Euro ist hier zu vermelden. Auch Aktiengesellschaften schütteten weniger Dividende (zumeist noch für 2008) aus: Minus 22% auf nunmehr 883 Mio. Euro.
Auch wenn man der heimischen Wirtschaft für 2010 schon wieder leichtes Wachstum prognostiziert: Viele Sparten müssen die Finanzkrise erst verdauen. Und das wird noch ein paar Jahr in Anspruch nehmen.
Auf die Steuereinnahmen wird sich die Finanzkrise erst 2010 so richtig negativ auswirken - hier ein Versuch der Begründung:
Die Geldmarie ist zwar kein Finanzminister (mit hochdotiertem Beraterstab) - aber obiges Szenario ist sicher nicht aus der Luft gegriffen. Eine baldige Reaktion wäre erforderlich.
Ad hoc-Meldung - Oktober 2009