Nach 381.623 Arbeitslosen (Schulungsteilnehmer und Arbeitslose) im Dezember 2009 waren nun Ende Dezember 2010 noch 363.627 Menschen (mehr oder minder) auf Jobsuche - ein Minus von immerhin ca. 5 Prozent. Grund zum Jubel? Nicht unbedingt...
Wie leicht man Statistiken manipulieren kann, beweist immer wieder die Trennung der Arbeitslosen in Schulungsteilnehmer und Arbeitslosen: Bei den Schulungen jubelt man nun wieder über einen Rückgang von 10,9% im Jahresvergleich (auf 61.348) - bei den Arbeitlosenzahlen (ca. 313.000 auf 302.279) beträgt der Rückgang im Jahresvergleich nur 3,4 Prozent.
Das die Erholung am Arbeitsmarkt aber bald ein Ende haben wird, beweist leider der Vergleich mit dem November 2010: Waren im November noch um 19.080 Personen weniger arbeitslos (inkl. Schulungen) als im Vorjahresmonat, so war der effektive Rückgang im Dezember 2010 schon etwas geringer: 17.996 Personen waren im letzten Monat weniger auf Arbeitssuche als ein Jahr davor. Dieser Trend könnte sich in den nächsten beiden Monaten (welche noch dazu die Monate mit den höchsten absoluten Zahlen sind) fortsetzen.
Die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung ist zwar im Dezember um 0,4 Prozent auf 8,2% gefallen - die Erholung am Arbeitsmarkt schwächt sich aber leider schon wieder etwas ab. Nach EU-Berechnung hat Österreich mit 4,8% (Oktober-Wert) zwar noch immer den zweitbesten Wert - für 2011 ist aber kaum mehr eine bedeutende Erholung der Arbeitslosenzahlen zu erwarten.
In den nächsten Monaten wird es zwar wohl noch Rückgänge im Jahresvergleich geben - ab Sommer 2011 könnten die Jubelmeldungen von der Arbeitslosenfront schon wieder ausbleiben. Für 2011 erwartet man jedenfalls seitens WIFO und IHS ziemlich ähnliche Zahlen wie 2010.
Bei den offenen Stellen gab es im Jahresvergleich noch ein sattes Plus von 22% auf 28.890 Stellen - man muss hier aber in Betracht ziehen, dass im letzten Winter die Konjunktur noch nicht richtig angesprungen ist.
Starke Rückgänge der Arbeitslosen wurden in den Industrieregionen verzeichnet: Vorarlberg konnte die Arbeitslosenzahlen um 18,5% reduzieren, die Steiermarkt immerhin um 10 Prozent.
Ad hoc-Meldung - Jänner 2011