Während der Goldpreis in den letzten Monaten für Furore gesorgt hat, stieg auch der Ölpreis (seit Ende August 2010) fast kontinuierlich an. Auch wenn sich die Wirtschaft fast überall weltweit schon wieder etwas von der Finanzkrise erholt, droht durch den starken Preisanstieg bei Rohöl neues Ungemach.
Aktuell wird das Barrel Öl schon wieder um rund 95 US-Dollar gehandelt - ein aufgrund der nach wie vor passablen Konjunkturanlage wahrscheinlicher Anstieg über die 100-Dollar-Grenze noch im heurigen Jahr scheint daher keine große Prognoseleistung mehr.
Auch wenn sich die OPEc die 100-Dollar-Grenze als passenden Preis herbeiwünscht - der hohe Ölpreis drückt sehr auf die Finanzlage vieler Unternehmen wie auch von Privaten - dem Rohstoff Öl entkommt man nämlich einfach nicht.
Ob Transport- oder Heizkosten oder auch als Rohstoff (z.B. für Plastikerzeugung) - ein hoher Ölpreis wird sich auch auf die ohnehin schon steigende Inflationsrate weiterhin negativ (also erhöhend) auswirken.
Heizöl ist z.B. um 20% teurer als noch vor einem Jahr und hat sich im 3-Monatsvergleich um fast 10 Prozent verteuert. Glücklich, wer derzeit nicht einlagern muss - es ist aber kaum zu erwarten, dass man heuer noch Heizöl gleich günstig wie Anfang 2009 (um 55 Cent/Liter) oder Anfang 2010 (65 Cent) kaufen kann. Derzeit kostet der Liter (bei größeren Tanks) ca. 85 Cent - die 117 Cent von Sommer 2008 (vor der Finanzkrise) sind allerdings noch nicht in Reichweite und werden wohl auch 2011 nicht erreicht.
Tendenziell gilt aber wohl auch 2011: Brummt die Weltwirtschaft weiter, steigt auch der Ölpreis weiter an.
Anfang 2008 durchbrach der Ölpreis die 100-Dollar-Grenze - um bis zum Sommer auf bis zu 141 Dollar anzusteigen und Ende 2008 dann wieder auf 40 Dollar runterzurasseln. Eine weitere Finanzkrise sollte man ob dann wieder günstigerer Ölpreise aber nicht herbeisehnen - so schnell wird man sich eine solche nämlich nicht mehr leisten können.
Eher sollte man seitens Politik endlich ausreichend schon vorhandene Energiealternativen fördern und den langsamen Ausstieg aus dem Öl vorbereiten - das wären dann wohl wohl (neben Bildung) wirkliche passende Zukunftsinsvestitionen.
Wer dieser Tage an heimischen Tankstellen die Rekordpreise für Benzin und Diesel schon im eigenen Börserl gespürt hat (die nun höhere Mineralölsteuer ist hier auch mitverantwortlich), wird auch an einem gewisse Ohnmachtsgefühl nicht vorbeikommen: Die Abhängigkeit von Öl ist nach wie vor extrem hoch - und sollte endlich (wenn auch vorerst teuer) Schritt für Schritt reduziert werden.
Denn wirklich billig wird Öl wohl nie wieder...
Ad hoc-Meldung - Jänner 2011