Nach 414.795 KFZ im durch die KFZ-Verschrottungsprämie unterstützten Vorjahr wurden 2010 gar 424.114 neue KFZ zum Verkehr zugelassen - ein sattes Plus von 2,2 Prozent gegenüber den ohnehin schon recht guten Jahr 2009.
2010 wurden 328.563 Stück neue PKW zugelassen - einerseits ein Plus von 2,9% gegenüber 2009 (319.403), andererseits ein neuer Rekord bei den PKW-Zulassungen. Bisher lag dieser bei 320.094 PKW - und stammt immerhin schon aus dem Jahr 1992.
Der befürchtete Einbruch bei den PKW-Verkäufen blieb also (primär ob der raschen Erholung der heimischen Wirtschaft) aus - auch bei den 2009 kräftig zurückgehenden LKW-Verkäufen war 2010 Erholung in Sicht: Mit 31.071 LKW wurden 8,5% mehr verkauft als im Krisenjahr davor. 2008 waren es allerdings noch 37.485 LKW gewesen - die Transportbranche erholt sich also nur sehr langsam bzw. zögert noch mit Zukäufen.
Bei Motorrädern gab es nach starken Einbrüchen 2009 im Jahr 2010 wieder Erholung: Mit 10.451 Motorrädern setzte es ein bescheidenes Plus von 1,1%. Leichtmotorräder wurden um 1,8% mehr abgesetzt (11.172 Stück). Mofas sind wohl auch nicht mehr im Trend: Nach einem Minus von 8,1% im Jahr 2009 setzte es nun 2010 einen weiteren Rückgang um 9,1% - 25.875 Motorfahrräder wurden 2010 neu angemeldet.
Auch in der Landwirtschaft läuft das Geschäft mit den Zugfahrzeugen (zumeist Traktoren): Mit 7.935 neu zugelassenen Zugmaschinen gab es 2010 ein Plus von 2,3 Prozent zu ernten.
Bei den Antriebstypen (bei PKW) gibt es nach wie vor ein interessantes Match zwischen Benzin und Diesel: War 2008 Diesel mit 54,6% Marktanteil vorne, so zog 2009 plötzlich wieder der Verkauf von Benzinautos an: 53,5% waren es noch im Vorjahr. Der Hohe Dieselpreis im Jahr 2008 hatte noch seine Nachwirkungen...
2010 wurden aber wieder deutlich mehr neue Diesel-PKW gekauft: Mit 167.130 Diesel-PKW (50,9%) lag man deutlich vor den Benzinfahrzeugen (159.740, 48,6%).
Auch die jüngste Erhöhung der Mineralölsteuer wird diesen Trend 2011 wohl kaum brechen - Diesel ist derzeit an den Tankstellen deutlich billiger als Superbenzin.
Auch 2010 betrug der Anteil von Fahrzeugen mit einer anderen Antriebsarten als Benzin und Diesel wieder nur 0,5 Prozent. 2011 bricht zwar sicher nicht die Revolution der Alternativantriebe aus - mit einer Erhöhung hinter dem Komma kann aber durchaus spekuliert werden.
Während der Absatz von erdgasbetriebenen PKW 2010 deutlich sank (171 nach 270 Fahrzeugen 2009 oder 526 Stück 2008), wurden immerhin schon 112 reine Elektroautos (nach 39 im Vorjahr) zum Verkehr zugelassen. Der Löwenanteil der Elektroautos entfällt übrigens auf den "Think" - 87 Stück rollen seit 2010 mehr davon auf heimischen Straßen.
Interessant könnte es in Sachen Elektroautos allerdings schon heuer werden: 2011 kommen die ersten Serienfahrzeuge namhafter Hersteller in den Handel, 2012 und 2013 rollt dann die Elektrowelle durch die Autohäuser. Ein hoher Spritpreis (nicht unwahrscheinlich) könnte deren Absatz durchaus verstärken.
Auch die Hybridtechnik fand wieder mehr Käufer: Nach 735 Hybridautos 2008 wurden 2009 1.055 Stück angemeldet - und 2010 immerhin schon 1.248. Die Verkäufe von Hybridfahrzeugen sind aber (im Vergleich mit der Gesamtmenge) noch immer sehr bescheiden.
Übrigens: Trotz stärkerem LKW-Aufkommen wurden lt. VCÖ 2010 mit ca. 9,5 Milliarden Liter nur unwesentlich mehr getankt als noch 2009 (9,4 Mrd. Liter) - aufgrund besserer Technik in den Fahrzeugen dürfte der durchschnittliche Spritverbrauch derzeit eher rückläufig sein und der Gesamtverbrauch steigt nur noch unwesentlich.
2009 waren angesichts der Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung noch eher kleinere Fahrzeuge gefragt - 2010 geht der Trend wieder eindeutig in Richtung stärkere Motoren.
Während man 2010 im Segment 41-55 Kilowatt 4,8 Prozent weniger Fahrzeuge (66.474 Stück) anmeldete als im Vorjahr und auch zwischen 56 und 67 Kilowatt um 1,6% weniger Autos verkauft wurden (56.544 Stück), zogen die Zulassungen bei stärkeren Fahrzeugen an:
PKW mit 68 bis 89 KW wurden gar um 10 Prozent mehr verkauft als im Vorjahr (107.118 Stück), bei Fahrzeugen mit mehr als 89 KW gab es einen Zuwachs um 5 Prozent (95.390 Stück).
Die Zuwächse bei den starken Segmenten sind aber eher mit den schwachen Vorjahreszahlen (und der da vorherrschenden Verunsicherung) zu erklären - auch wurden 2009 von besonders preisbewussten Käufern der eine oder andere günstige Vorziehkauf im Kleinwagensektor vorgenommen.
Die Verunsicherung der Konsumenten mit guter Bonität scheint jedoch gewichen - nachdem man gegenwärtig für Spareinlagen oder sonstige Veranlagungen kaum nennenswerte Zinsen lukrieren kann, dürfte wohl auch 2010 so mancher Autokauf leichter gefallen sein.
Die Trends (Diesel und mehr KW) dürften auch 2011 anhalten - die Verkaufszahlen 2011 werden wohl ähnlich ausfallen wie im Vorjahr. Bei stabiler Lage könnten auch die LKW-Zulassungen wieder deutlich zunehmen.
Ad hoc-Meldung - Jänner 2011