Nachdem 2009 die Wirtschaftskrise den Ölpreis in die Knie zwang und auch kaum andere wichtige Güter wesentlich teurer werden konnten, resultierte daraus eine Inflationsrate von nur 0,5 Prozent - in einigen Monaten gab es 2009 sogar eine negative Inflation.
2010 zogen die Preise ob der sich erholenden Weltwirtschaftslage aber wieder deutlich an: 1,9% Jahresinflation wurden heute durch die Statistik Austria für das abgelaufene Kalenderjahr bekanntgegeben.
Der für die Eurozone ausgewiesene HVPI errechnete für 2010 eine Jahresinflation von 1,7% - im Jahr davon waren es noch 0,4 Prozent gewesen.
Höhere Treibstoffpreise waren auch im Dezember 2010 für ein starkes Ansteigen der Inflation verantwortlich: Nach 1,9% im November 2010 stieg die Inflationsrate im Dezember nun auf 2,3% (2,2% lt. HVPI).
Sieht man sich derzeit bei heimischen Tankstellen die Preise an, kann man auch für den Jahresstart 2011 schon eine hohe Inflationsrate prognostizieren. Der Ölpreis ist schon fast auf 100 Dollar/Barrel geklettert und auch die Erhöhung der Mineralölsteuer hat sich schon deutlich ausgewirkt.
Auch andere Maßnahmen zur Verrringerung des Budgetdefizits (z.B. Tabaksteuer oder Flugticketabgabe) werden sich 2011 erhöhend auf die Inflationsrate auswirken.
Im Lebensmittelhandel werden die derzeit fast in allen Segmenten hohen Rohstoffpreise nicht spurlos an den Supermarktpreisen vorübergehen. Auch andere "Inflationsklassiker" wie Versicherungen, Wohnen (Miete) oder Verkehr (Autowerkstätten & co.) werden die Preise konstant weiter erhöhen.
Für die nächsten Monate kann man daher mit Inflationsraten von weit über 2% ausgehen - auch das Erreichen der 3-Prozent-Marke ist keinesfalls unwahrscheinlich.
Realeinkommensverluste bzw. Realwertverluste bei kurzfristigen Anlagen lassen sich daher auch 2011 kaum vermeiden. Auf die Lohnrunden im kommenden Herbst kann man schon jetzt sehr gespannt sein...
Ad hoc-Meldung - Dezember 2010