Nachdem die VIG ihre Anleihenemission zuletzt in letzter Sekunde abgeblasen hat, dürfte es mit dem neuesten Corporate Bond des Linzer Stahlkonzerns voestalpine nun bald Ernst werden.
Noch im ersten Quartal 2011 will die voestalpine eine neue Anleihe mit einem (hohen?) 3-stelligen Millionenvolumen auf den Markt werfen. Die Laufzeit dürfte bei 7 Jahren liegen.
Die Roadshow bezüglich Anleihe läuft ab heute (bis 20.02.2011) und das Emissionsprospekt ist bereits auf der Homepage ersichtlich.
Das Angebot wird sich wieder an private wie auch institutionelle Anleger in Deutschland und Österreich richten - genauere Details (Volumen, Kupon etc.) folgen allerdings erst knapp vor Emissionsbeginn.
Joint Lead Manger der Anleihe sind die Erste Bank Group und die Raiffeisen Bank International.
Die voestalpine könnte mit der neuen Anleihe einen recht guten Zeitpunkt erwischen: Die Zinsen ziehen nämlich langsam -aber sicher- wieder an. Letzte Woche wurden z.B. 4 Mrd. Bundesanleihen mit ca. 30 Prozent höheren Renditen platziert als noch im Oktober 2010 - 3,685 Prozent wurden für 11 Jahre Laufzeit der Bundesanleihe geboten.
Auch wenn die Geschäfte bei der voestalpine derzeit prächtig laufen - bei Corporate Bonds kann man (noch) höhere Zinszahlungen erwarten als bei österreichischen Bundesanleihen.
An die 8,75 Prozent der 350-Mio-Euro-Anleihe aus 2009 wird das neue Voest-Angebot aber wohl auch nicht rankommen - die damaligen Anleger mussten aber (mitten in der Finanzkrise) auch gehörigen Mut aufbringen.
Besser wäre für diese Anleger damals aber wohl ein Kauf der voestalpine-Aktien gewesen: Nach 8,55 Mio. Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2009/2010 (und einem Konzernjahresüberschuss von knapp über 100 Mio. Euro) sehen die Zahlen im ersten Halbjahr 2010/2011 schon wieder deutlich besser aus. Eine Umsatzsteigerung um 24,2%, 250 Mio. Euro Halbjahresüberschuss und voll ausgelastete Produktion führten seit Anfang 2009 zu einer Verdreifachung des Aktienkurses.
Als hochzyklisches Unternehmen birgt ein Investment in ein Stahlunternehmen natürlich auch so manche Risken mit sich - die voestalpine leidet darüber hinaus auch noch an den Folgen von Unternehmenskäufen, welche den Verschuldungsgrad des Unternehmens in die Höhe trieb.
Auf die Konditionen der Anleihe kann man schon durchaus gespannt sein - die Geldmarie wird wieder berichten.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Jänner 2011