Der Leitindex der Wiener Börse (ATX) ging heute mit 3000,70 Punkten aus dem Markt und hat damit den höchsten Stand seit der Finanzkrise im Herbst 2008 erreicht. Schon letzte Woche wurde die 3.000-Punkte-Marke intraday kurz übertroffen - der Schlusskurs lag aber dann wieder unter 3.000 Indexpunkten.
Es war bisweilen ein schwerer Weg nach oben:
Mitte 2007 konnte der ATX kurzzeitig die 5.000-Punkte knacken. Dann ging es aber schon deutlich nach unten - um ab August 2008 (3.500 Punkte) bis März 2009 (1.420 Punkte) einige Panik bei den immer weniger werdenden Aktienkäufern aufkommen zu lassen.
Die cleversten Trader schlugen dann zu, als der Jammer am stärksten war: Im Frühling 2009. Im März 2010 sah es dann schon wieder deutlich besser aus - mit 2.800 Punkten hatte sich der ATX zum Finanzkrisen-Tiefststand fast verdoppelt. Die Euro-Krise brachte dann im Juli 2010 ein Zwischentief - seitdem geht es aber fast Monat für Monat wieder deutlich bergauf.
Insbesondere das Jahresende 2010 war für den ATX sehr erfreulich, der Jänner verlief unspektakulär und der Februar bisweilen recht positiv. Die Spekulationssteuer auf Wertpapiere hat somit bisweilen (zumindest bezüglich Kurse) noch keine negativen Auswirkungen - aber hier ist wohl erst langfristig Bilanz zu ziehen.
Bisher mit guter Performance im neuen Jahr: Wienerberger, OMV, Erste Group Bank, RBI, Vienna Insurance Group, STRABAG und Zumtobel.
Bisherige Enttäuschungen des heurigen Börsejahres: Intercell, BWIN, Andritz, Post, RHI, Schoeller-Bleckmann und voestalpine.
Auch wenn man seitens Wiener Börse zuletzt viel Werbung für Privatisierungen von Staatsbetrieben (bzw. den Ländern gehörenden Betrieben) gemacht hat: Viel Echo wurde bisweilen nicht vernommen.
Dabei wäre eine Privatisierung der Wien Energie, der TIWAG, der KELAG, der Salzburg AG, der Energie OÖ ja durchaus interessant. Auch die Münze Österreich oder die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) würde ein paar private Aktionäre durchaus vertragen. Vielleicht kommt dann auch mehr Transparenz in diese Betriebe - was der weiteren Wirtschaftlichkeit (die dann auch den staatlichen Eigentümern zugute kommt) auch nicht schaden würde.
Aber genug der Träume: Über jeden Börsengang im Jahr 2011 sollte man sich freuen - so viele (wie seitens Börse Wien erhofft) werden es wohl nicht werden. In Summe werden wohl am Jahresende sogar wieder einige Titel wegfallen...
Ad hoc-Meldung - Februar 2011