Auch 2010 war für den Ziegelproduzenten aus Wien kein Wonnejahr - eine ohnehin schon schwache Baukonjunktur und noch dazu ein langer Winter waren keine idealen Voraussetzungen. Und doch konnte sich der Baustoffkonzern gegenüber 2009 in vielen Bereichen verbessern und bestätigte mit den heute vorgelegten Geschäftszahlen für 2010 im großen und ganzen die Erwartungen der Analysten.
2009 war der Umsatz von Wienerberger noch um 25% auf 1,817 Mrd. Euro eingebrochen. Ein Konzernergebnis nach Steuern von Minus 259 Mio. Euro war im Seuchenjahr 2009 zu verkraften. Auch bei der Mitarbeiteranzahl hinterließ die Finanzkrise deutliche Spuren: Nur noch 12.676 Mitarbeiter (nach 15.162 ein Jahr davor) waren zum Jahresanfang 2010 für Wienerberger tätig.
Ein Jahr später sieht die Sache schon ein wenig stabiler (wenn auch immer noch nicht rosig) aus: Der Umsatz ging mit 1,745 Mrd. Euro nur noch um 4 Prozent zurück, das Konzernergebnis nach Steuern liegt bei Minus 35 Mio. Euro (also immer noch leicht negativ), die Mitarbeiter haben sich um weitere 7 Prozent auf 11.848 Mitarbeiter reduziert.
Das positive EBIT von 10,7 Mio. Euro, bereits gemachte Hausaufgaben und ein zuletzt leicht erholtes Marktumfeld lassen Wienerberger aber für 2011 leichten Optimismus versprühen: Frecherweise kündigt man sogar eine kleine Dividende (10 Cent) für 2010 an - eindeutig eher ein symbolisches "Danke" für die zuletzt leidgeprüften Aktionäre sowie ein optimistischer Vorgriff auf wohl bald wieder kommende und deutliche Gewinne.
Auch bei Beteiligungen hat man bei Wienerberger zuletzt für Klarheiten gesorgt: An Semmelrock (Betonflächenbefestigungen) hält Wienerberger nun 100 Prozent, an Tondach Gleinstätten ist man nunmehr zu 50 Prozent beteiligt.
Im derzeit schwachen Börsenumfeld lag die Wienerberger-Aktie zu Börsenstart leicht negativ bei 14,74 Euro (9.15h) - drehte im Tagesverlauf dann aber (entgegen dem Tagestrend) deutlich ins Plus. Im August 2010 war die Aktie noch um günstige 9,70 Euro zu haben, im Katastrophenjahr 2009 gab es Wienerberger im März sogar um 5,45 Euro zu erwerben.
Die tollen Ausblicke für die Baubranche fehlen zwar noch, Wienerberger schlägt sich aber derzeit durchaus positiv - bei guten Quartalsnachrichten könnte für die Aktie heuer noch einiger Platz nach oben verbleiben.
Ad hoc-Meldung - Februar 2010