Die Bilanzsumme und das Betriebsergebnis auf Rekordniveau, der Periodenüberschuss knapp unter dem Rekord sowie sinkende Risikokosten - das sind die Highlights der heute präsentierten vorläufigen Ergebnisse 2010 für die Erste Group Bank.
Ein Betriebsergebnis von 3,988 Mrd. Euro konnte die Erste im Vorjahr erzielen - ein Plus von 5,7% zum ohnehin schon starken Vorjahr. Auch der Periodenüberschuss fiel mit 1,015 Mrd. Euro (plus 12,4% gegenüber 2009) wieder über der Milliardengrenze aus und liegt nur noch knapp unter dem Ergebnis von 2007 (1,175 Mrd. Euro). Mit diesem Ergebnis liegt die Erste auch leicht über den Erwartungen der Analysten.
Auch die Bilanzsumme ist leicht angewachsen: 205,9 Mrd. stehen hier (nach 201,7 Mrd. im Vorjahr) zu Buche.
Besonders erfreulich: Die Risikokosten gingen 2010 erstmals seit längerer Zeit wieder leicht zurück - befinden sich aber noch immer auf hohem Niveau. Besonders Ungarn und Rumänien dürften auch 2011 weiter leichte Sorgen bereiten. Auch die Bankensteuer in Österreich und Ungarn wird sich 2011 auf die jeweiligen Ergebnisse negativ auswirken - man rechnet hier derzeit mit Kosten von ca. 135 Mio. Euro (für beide Länder).
Für 2010 soll wieder eine Dividende von 65 Cent ausgeschüttet werden (wie schon für 2008 und 2009) - die Bank verdient zwar derzeit deutlich mehr, muss aber auch noch Partizipationskapital zurückzahlen sowie die Eigenkapitalquote verbessern (was zuletzt deutlich gelang).
Der Mitarbeiterstand der Erste Bank Group war 2010 fast gleichbleibend: Im Konzern waren 50.272 MitarbeiterInnen beschäftigt - im Jahr davor waren es noch 50.488 gewesen. Leichte Rückgänge also - vor allem in der Slovakei und in Ungarn sowie bei den heimischen Sparkassen wurde Personal reduziert.
Die Aktie scheint mit derzeit 38 Euro durchaus wieder fair bewertet zu sein - besonders in den letzten Wochen ging der Kurs stabil nach oben. Im Juni 2010 war das Papier noch um 25 Euro zu haben, am Höhepunkt der Finanzkrise wollten panische Anleger gar nur noch 7 Euro und ein paar Cent für den Anteil an der Erste Bank Group. Wer damals Mut hatte, hat jetzt Geld.
Große Kurssprünge werden aber 2011 wohl kaum mehr zu sehen sein - die Erste Bank muss schon froh sein, wenn 2011 das Vorjahresergebnis eingefahren wird. Die Zinsspannen werden früher oder später wieder enger werden, die Kreditvorsorgen sind nach wie vor hoch und die Bankensteuer drückt aufs Ergebnis. So da 2011 wieder eine Milliarde Euro verdient werden kann, wäre das schon ein toller Erfolg.
Die große (und von vielen angesagte) Krise im Ost-Bankensektor ist jedoch ausgeblieben - das Ergebnis der Ersten stellt dies einmal mehr unter Beweis.
Ad hoc-Meldung - Februar 2011