Mit einiger Sicherheit haben Sie in den letzten Jahren die Zunahme von mit 05 beginnenden Telefonnummern bemerkt. Diese Nummern haben sich bisweilen ca. 500 Unternehmen und Behörden (z.B. Post, Versicherungen, Banken, ORF, Arbeiterkammer etc.) angeeignet und telefonieren damit zumeist recht praktisch und kostengünstig im Hausnetz.
Weniger praktisch und schon gar nicht günstig sind die 05-Telefonnummern aber für viele Anrufer. Insbesondere bei Anrufen von Mobiltelefonen gab es hier keine klare Regel und Transparenz - und oft unerwartet hohe Gesprächsgebühren.
Per 1.3.2011 ist nun via Telekommunikationsbehörde RTR eine Integration der 05er-Nummern in Flatrate-Tarife vorgeschrieben - eine Vorschrift, die allen Mobilfunktbetreibern ein wenig Geld kostet.
Insbesondere Marktführer Telefkom Austria reagierte aber sehr rasch und erhöht per 4.4.2011 bei vielen A1-Tarifen die Grundgebühr. Mit der aktuellen A1-Rechnung flatterte auch der Geldmarie dieser Tage eine entsprechende Information (liest man die Rechnung nicht zufällig genau, kann man diese sehr leicht überlesen) ins Haus. Hier der Text:
A1 Telekom Austria informiert: Mit 4.4.2011 möchten wir unsere Entgeltbestimmungen mit Ihnen einvernehmlich ändern. NEU: zusätzliches monatliches
Grundentgelt 2,75 Euro. Dafür telefonieren Sie in Zukunft 1.000 Minuten gratis zu privaten Netzen (05). Private Netze haben z.B. Banken, Versicherungen,
oder Behörden - längere Wartezeiten sind hier keine Seltenheit. Anrufe zu 05er-Nummern sind für Sie dann gratis und Sie brauchen sich auch bei längeren
Gesprächen keine Gedanken zu machen.
Bis 4.4.2011 können Sie den Änderungen schriftlich widersprechen - Ihr Vertrag läuft in diesem Fall unverändert weiter. Die geänderten Entgeltbestimmungen
finden Sie auch unter www.a1.net/agb.
Soweit die Information über die "einvernehmliche" Änderung.
Nun sollte man natürlich einmal durchkalkulieren, ob es nicht schon in der Vergangenheit günstig gewesen wäre, die 05er-Nummern in einer Flatrate zu haben. Telefoniert man häufig und lange mit 05er-Nummern (ein Blick auf Ihre A1-Rechnung sollte das schnell klären), könnte der neue Tarif sogar für manche Kunden vorteilhaft sein.
Insbesondere die Wenigtelefonierer zahlen aber eindeutig drauf.
Nachdem die Geldmarie das entsprechende A1-Mobiltelefon ohnehin nur noch im "Auslaufen" (einige haben auch nach Jahren noch nicht die neue Telefonnummer) betreibt und keine oder kaum mehr Gespräche mit diesem Telefon tätigt, ist ein Widerspruch hier natürlich vorprogrammiert.
Das gestaltet sich gar nicht so unkompliziert: Der via A1-Homepage versuchte Widerspruch der Änderung wurde zwar binnen 24 Stunden via Mail beantwortet - geht aber so einfach auch wieder nicht...
Die Telekom Austria hätte auch gerne eine Unterschrift des Kunden: Entweder via Fax, mit Email (wohl als Scan) oder via Post an die TKA. Sollen Sie haben...
Was nun mit dem Wiederspruch weiter passiert, bleibt offen: Denn eigentlich müssten die Telefonanbieter ja per 1.3.2011 die 05er-Tarife integrieren - oder die nicht integrierten Verträge könnten bei Änderung der AGB's (Allgemeinen Geschäftsbedingungen) gekündigt werden. Der Vermerk der Telekom auf der Rechnung "..ihr Vertrag läuft in diesem Fall unverändert weiter..." sollte aber so manchen Widerspruch sinnvoll machen...
Auch innerhalb der Telekom Austria dürfte es widersprüchliche Ansichten zu den Folgen eines Widerspruches geben - während der Geldmarie ein Weiterlaufen des Vertrages avisiert wurde, wurden andere Betroffene mit der außerordentlichen Kündigung "bedroht".
Die Fachleute und Rechtsverdreher diskutieren derzeit wild die weiteren Möglichkeiten - die Geldmarie wird Sie hier über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten.
Auch Kunden von T-Mobile (+ tele.ring) müssen hinkünftig für die kostenlose Integration von 05er-Nummern ein wenig mehr löhnen: Um 2 Euro pro Monat sind T-Mobile-Kunden dabei und zahlen bei 05er-Nummern den normalen Festnetztarif. Zahlt man die 2 Euro nicht auf, kostet die Minute 05er-Telefonat 29 Cent (T-Mobile) bzw. 35 Cent (tele.ring)
Bei Orange und bei 3 ist derzeit mit keinen Zusatzkosten zu rechnen.
Ad hoc-Meldung - März 2011