Auch wenn 2010 wieder weniger Briefe von der gelben Post transportiert wurden (die Division Brief setzte mit 1,389 Mrd. Euro um 0,5% weniger um als im Jahr davor) und sich auch die Umsätze aus dem schrumpfenden Filialnetz reduzieren (-16,7% auf 157,9 Mio. Euro) - die gute Wirtschaftslage konnte zumindest den Bereich Paket helfen. Hier wurde ein Umsatzplus von 4,4% (auf 802 Mio. Euro) eingefahren.
Cashcow der Post ist aber nach wie vor der Brief: Ein EBIT von 238,2 Mio. Euro wurde hier eingefahren. Insgesamt lag das EBIT der Post 2010 bei 156,9 Mio. Euro - ein Plus von zarten 5% zum Vorjahr. Der Umsatz ging ganz leicht zurück: Nach 2,357 Mrd. Euro 2009 wurden 2010 2,351 Mrd. Euro umgesetzt.
Sehr solide der Anstieg des Konzerngewinnes: 118,4 Mio. Euro (+48,5%) nach 79,7 Mio. im Vorjahr sehen gut aus und schließen ziemlich genau an die recht guten Ergebnisse aus 2008 (+118,9 Mio. Euro) an.
Eine Dividende von 2,50 Euro (wie für 2008 gezahlt) ist zwar dieses Mal nicht mehr drin - vorgeschlagen werden aber immerhin 1,60 Euro. Der Hauptaktionär (OIAG) braucht nämlich viel Geld - Post-Aktionäre dürfen sich über eine hohe Dividendenrendite freuen.
Pro Aktie wurden 2010 1,75 Euro erwirtschaftet - viel bleibt da dem Unternehmen nicht übrig. Aber immerhin: Von 2007 bis 2009 wurden die ausbezahlten Dividenden nicht einmal verdient...
Bei den Mitarbeitern ging es bei der Post erwartungsgemäß wieder runter: 24.969 Mitarbeiter wurden zum Jahreswechsel verzeichnet - ein Jahr davor waren es noch 25.921 gewesen, Ende 2008 noch 27.002. Ca. 1.000 Mitarbeiter pro Jahr abzubauen dürfte wohl derzeit Vorgabe sein.
Bald wird sich dieser Abgang aber einbremsen - denn immerhin gilt es weiterhin ca. 6,2 Mrd. Sendungen an 4,2 Mio. Haushalte und Unternehmen zu verteilen. Und auch alle Postfilialen werden sich nicht durch Postpartner ersetzen lassen.
Prinzipiell aber ein durchaus gutes Ergebnis - welches sich auch durch die Briefmarktliberalisierung (kein wesentlicher Mitbewerber in Sicht) im heurigen Jahr nicht trüben wird. Eine (leider längst fällige) Erhöhung des Portos für Standardbriefe per 1.5.2011 ist auch schon fix (0,55 auf 0,62 Cent) - das könnte den Umsatzschwund im Briefsegment 2011 sogar einmal beenden.
Von Mai 2010 bis Jänner 2011 konnte sich die Post-Aktie deutlich verbessern (von 18 auf 24,50 Euro) - seither geht es leicht nach unten. Mit 22,21 Euro (Schlusskurs gestern) ist die Post aber angesichts der guten Ergebnisse und brauchbaren Aussichten durchaus ein Kauf - an schwachen Tagen (wie heute erwartet) kann man sich hier wohl durchaus noch günstig eindecken.
Ad hoc-Meldung - März 2011