Schon von März 2008 bis Februar 2009 war Diesel an den heimischen Tankstellen trotz Steuervorteil teurer als Normal- und/oder Superbenzin. Schon damals trieben hohe Preise an den Produktmärkten den Dieselpreis in die Höhe - dies wiederholt sich dieser Tage in Österreich.
Besonders im Osten ist Diesel an den meisten Tankstellen schon teurer - eine kleine (ohnehin notwendige) Rundfahrt konnte diese gestern durch die Medien geisternde Meldung heute bestätigen:
Die Shell in Deutsch-Wagram (NÖ) verkaufte Benzin heute um 12h um 1,341 Euro/Liter, Diesel war mit 1,343 Euro/Liter leicht teurer. Die Avanti in Wien-Essling lag um 13.45h mit 1,391 Euro für Benzin und 1,396 Euro für Diesel ebenso im Trend wie die OMV auf der Großenzersdorferstraße mit 1,394 Euro für Benzin und 1,399 Euro für Diesel.
Die Agip-Tankstelle am Biberhaufenweg gab sich hingegen unentschieden: Je 1,399 Euro für Benzin und Diesel. Selbiges bei der Shell-Tankstelle am Kaisermühlendamm mit jeweils 1,389 Euro.
Die große (und auch deutliche Ausnahme) war die OMV in der Adalbert-Stifter-Straße, welche Diesel um 1,399 Euro anbot und für Superbenzin immerhin 1,429 Euro verlangte (14.30h).
Auch wenn es noch nicht absehbar ist, wie lange und wie deutlich die Dieselpreise nun höher sein werden als die Benzinpreise (eine logische Begründung gibt es dafür nicht) - wer sich unlängst ein Dieselfahrzeug gekauft hat, wird sich wohl ziemlich ärgern. Denn immerhin greift man für Dieselmotoren gleicher Fahrzeugtypen noch immer ein wenig tiefer in die Tasche - da möchte man eigentlich an der Tankstelle ein paar Euro herausholen.
Dass hier die Autokäufer zuletzt regelmäßig den richtigen Trend versäumt haben, beweist folgende Statistik:
Im Jahr 2008 lag der Anteil der neu zugelassenen Diesel-PKW noch bei 54,6%.
Der Dieselpreis zog dann kräftig an (von März 2008 bis Februar 2009 war Diesel teurer als Benzin) - so änderte sich im Jahr 2009 der Trend wieder in Richtung Benzinantrieb: Nur noch 46% der Neufahrzeuge fuhren 2009 mit Diesel. <(p>
2010 war Diesel schon wieder deutlich günstiger als Benzin - und der Dieselanteil stieg wieder auf 50,9% an (48,6% Benzin, 0,5% sonstige Antriebsarten). Im Jänner und Februar 2011 lag der Anteil der Diesel-PKW sogar bei 56,9% (42,4% Benzin, 0,7% Rest) - das wird sich wohl in den nächsten Monaten wieder deutlich zugunsten der Benzinmotoren ändern...
Es wäre aber nicht verwunderlich, wenn die Autokäufer nun abermals dem falschen Trend nachlaufen - wie sie es schon seit 2008 tun... Der Dieselpreis wird sich nämlich mit einiger Sicherheit wieder beruhigen und ob der steuerlichen Vorteile wieder unter den Benzinpreis fallen - fragt sich eben nur, wie lange das wieder dauern wird.
Freuen dürften sich derzeit eher nur die Käufer von Elektrofahrzeugen - auch wenn Strom heuer wohl auch teurer werden wird. In den ersten beiden Monaten des Jahres wurden immerhin 100 Elektroautos neu angemeldet - im Gesamtjahr 2010 waren es 112 Fahrzeuge. Von einem Boom kann man hier zwar nicht sprechen - ein Anfang in Sachen Elektromobilität scheint jedoch einmal gemacht (wenn auch hier noch die wirklich massentauglichen Batterieleistungen fehlen).
Nicht nur Autobesitzer dürfen derzeit tief ins Tascherl greifen - auch Besitzer von Ölheizungen sind wieder etwas nervös geworden.
Immerhin kostet der Liter Heizöl bei Großabnahme schon wieder zwischen 93 und 96 Cent - ein teures Vergnügen für das Auftanken der durch den Winter leer gewordenen Öltanks.
Der hohe Ölpreis wird sich wohl nur dann etwas entspannen, wenn die politischen Krisen in Libyen und einigen anderen OPEC-Ländern rasch beendet werden. Damit rechnen derzeit nur große Optimisten.
Ein Ölpreis über 100 Dollar ist aber für 2011 ziemlich sicher - so richtig billig wird es somit wohl nicht mehr werden. Kleine Rückgänge beim Ölpreis könnte man zum Nachfüllen nutzen.
Auch die Überlegung einer alternativen Beheizung ist mit Sicherheit nicht fehl am Platze - denn wo steht geschrieben, dass der Ölpreis nicht schon heuer wieder bei 140 oder 150 Dollar/Barrel vorbeisieht...?
Ad hoc-Meldung - März 2011