Zuletzt ging im Jahr 2007 ein großes Unternehmen an die Wiener Börse - die STABAG. Nicht nur die STRABAG-Kurse wurden im Jahr darauf regelrecht zerfetzt - auch die Laune von anderen Unternehmen (bzw. die Kauflaune von Privatinvestoren in Sachen Aktien) war massiv getrübt.
Es sollte bis zum 8.4.2011 dauern (wenn sich nicht noch etwas Unerwartetes ereignet), bis wieder ein Großer an die Wiener Börse kommt: Die Austria Metall AG aus Ranshofen - kurz: AMAG - gibt sich die Ehre.
Die AMAG ist Österreichs führender Produzent von Primäraluminium sowie von Aluminiumguss und -walzprodukten, welche in verschiedensten Industrien wie der Flugzeug-, Automobil-, Sportartikel-, Beleuchtungs-, Maschinenbau-, Bau- und Verpackungsindustrie verwendet werden.
1.175 Mitarbeiter erwirtschafteten im Vorjahr 2010 einen Umsatz von 728 Mio. Euro. Das EBIT lag bei 93,8 Mio. Euro und der Nettogewinn nach Steuern immerhin bei 75,7 Mio. Euro. Auch die Vorjahre waren klar positiv.
Vom 25.3 bis 6.4.2011 kann man Aktien der AMAG zeichnen. Nebst Kapitalerhöhung (voraussichtlicher Erlös für das Unternehmen ca. 100 Mio. Euro) bietet auch der Haupteigentümer One Equity Partner (CP Group 3 BV.) fast 17 Mio. Aktien an - daraus resultiert ein voraussichtliches Gesamtvolumen von 424 bis 535 Mio. Euro.
Erfreulich dabei der zu erwartende Streubesitz von mindestens 55 Prozent - nicht schlecht für ein ehemaliges (knapp vor dem Konkurs stehendes) Unternehmen der Verstaatlichten Industrie.
Der Zeitpunkt des AMAG-Börseganges kann durchaus als "mutig" bezeichnet werden. Japan-Krise, Portugal-Wirbel, Libyen-Krieg etcetera - von Ruhe an den Märkten ist derzeit keine Spur.
Und doch ist ziemlich sicher davon auszugehen, dass die institutionellen Anleger (wie auch einige Private) kräftig AMAG-Aktien einkaufen werden. Die RLB Oberösterreich hat sich jedenfalls schon einen Teil des Kuchens gesichert - mehr als 5 Prozent sollen es dem Vernehmen nach sein.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - März 2011