Nachdem schon diesen Freitag (8.4.) die Erstnotiz der AMAG an der Wiener Börse zu erwarten ist (der Ausgabepreis sollte Mittwoch feststehen), folgt auch schon die nächste Bekanntgabe eines Börsenganges in Wien. Nach 3 Jahren Ruhe "droht" nun fast ein Boom - auch die aus Lebring bei Granz stammende Isovoltaic geht demnächst an die Börse.
Schon ab heute (4.4.) kann man die Aktien des Unternehmens zeichnen - am 14. April endet die Zeichnungsfrist, am 15.4. ist der erste Handelstag geplant.
Die Isovoltaic AG ist derzeit zu 100 Prozent in Besitz des Industriellen Stanislaus Turnauer, welcher 45 Prozent seiner Anteile an die Börse bringt. Kapitalerhöhung ist keine vorgesehen - ein Einfließen der Erlöse in Turauer's "Constantia Idustries" wird kolportiert. Bei einer Preisspanne von 16 bis 21 Euro sowie 18 Mio. Aktien ergibt das voraussichtliche Erlöse von 288 bis 378 Mio. Euro.
Die Isovoltaic AG ist Weltmarktführer in Sachen Rückseitenfolien für Photovoltaik-Module - eine Branche, die wohl auch in den nächsten Jahren boomen wird.
2010 lag der Umsatz bei 201,4 Mio. Euro - daraus resultierte ein sattes EBIT von 57,3 Mio. Euro.
Man kann wohl fast davon ausgehen, dass Österreichs erste Solar-Aktie (an der Wiener Börse) viele Käufer finden wird. Trotz aller netten Aussichten ist auch Vorsicht geboten: 65 Prozent des Umsatzes werden angeblich von nur 5 Kunden generiert - 70% der Erlöse des Vorjahres resultieren aus China. Auch die Rechte von speziellen Namensaktien (zwecks Nominierung von Aufsichtsräten) des gegenwärtigen Besitzers sind kritisch zu hinterfragen - und 45 Prozent sind sowieso nicht mehrheitsfähig...
Nachtrag 14.4.2011: Der Börsegang der Isovoltaic wurde ob "jüngster Entwicklungen am europäischen IPO-Markt" abgesagt. Offensichtlich war die Nachfrage zu gering und man wollte eine ähnlich schwache Performance wie die der AMAG-Aktie (Ausgabepreis am unteren Ende der Preisspanne, Banken sprangen ein, Kurssturz zum Börsenstart) vermeiden.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - April 2011