Sie haben es ja sicher auch im Straßenverkehr gemerkt: Auch wenn die Staus nicht viel weniger werden - die Baustellendichte hat deutlich abgenommen. Auch in Tourismusgebieten ist es wesentlich ruhiger geworden - vielerorts bereitet man sich schon auf die Wintersaison vor. Das bleibt natürlich auch in Sachen Arbeitslosenrate nicht ohne Auswirkung - im Oktober steigt diese traditionell stark an.
Natürlich ist der Anstieg heuer nicht nur saisonal bedingt: Auch die Wirtschaftskrise treibt weiterhin ihr trauriges Unwesen.
Fast 320.000 Jobsuchende waren Ende Oktober 2009 in Österreich registriert. Im September 2009 waren es noch ca. 296.000.
Um 62.000 (+24%) mehr als im Oktober 2008 - als die Finanzkrise gerade den ersten Höhepunkt erreichte und die Arbeitslosenzahlen einen traurigen Start in Richtung Rekordzahlen begannen.
245.500 Menschen sind derzeit offiziell arbeitslos gemeldet - 73.800 "versteckt" man in mehr oder minder unnötigen Schulungen (zumindest was deren eigentliche Sinnhaftigkeit getrifft - oder haben Sie schon viele Menschen getroffen, denen die Schuldungen einen Restart ermöglichten?).
Die Schulungen haben allerdings auch einen psychologischen Effekt (wer ist schon gerne "arbeitslos") - und geben den derzeit nicht zu beneidenden AMS-Beratern (das Angebot an Jobs hat ebenso stark nachgelassen wie die Arbeitslosenzahlen steigen) auch eine Möglichkeit, die Arbeitslosen temporär zu "beschäftigen". Um 35% mehr Schulungsteilnehmer als im Vorjahr sind jedenfalls derzeit registriert.
Die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung: 6,8%. Arbeitslosenquote nach EU-Berechnung: 4,8%.
Besonders traurig: Es gibt derzeit um ca. 61.000 Beschäftigte weniger als im Vorjahr. Das schlägt sich einerseits mit höheren Belastungen für den Staatshaushalt nieder - andererseits fehlen auch einige Steuerzahler. 3,375 Mio. sind derzeit noch unselbständig beschäftigt - Tendenz derzeit leider fallend.
Besserung ist wohl frühestens in einem Jahr in Sicht - vielleicht aber auch wesentlich später...
Ad hoc-Meldung - November 2009