Nach dem 3. Quartal weist die Raiffeisen International (RI) einen Periodenüberschuss nach Steuern von 156 Mio. Euro aus. Zwar waren es im Vorjahreszeitraum noch stolze 861 Mio. Euro - aber da waren die Folgen der Finanzkrise (insbesondere in den ehemaligen Ostländern, wo die RI stark vertreten ist) noch nicht im vollen Ausmaß abzusehen.
Auch wenn im 3. Quartal 2009 wieder 77,5 Mio Euro verdient wurden - richtige Jubelstimmung kann natürlich noch nicht aufkommen.
Denn Kreditvorsorgen von fast 1,4 Mrd. Euro sowie 8% gefährdete Kredite (Ausfallsrate Ukraine: 21%) werden wohl noch einige Zeit in den Bilanzen der RI wüten und auch einigen RI-Mitarbeitern den Job kosten.
Von 63.376 Mitarbeitern im September 2009 ging die Zahl der Beschäftigten auf nunmehr 56.642 zurück - besonders stark war der Jobabbau in den Ostregionen.
Aber immerhin: Nachdem die Hypo-Alpe-Adria-Bank (mit starken Kroatien-Problemen) nunmehr einen Nettoverlust von 520 Mio. Euro bekanntgegeben hat (was bei der ebenfalls sehr labilen Bayerischen Landesbank die Alarmglocken erst so richtig läuten lässt) und die ÖVAG (Österreichische Volksbanken-AG) mit minus 487 Mrd. (nach Steuern) unterwegs ist, muss man die RI ja schon fast als Musterknaben bezeichnen.
Für das Gesamtjahr wagt RI-Chef Stepic noch keine genaue Prognose - man fürchtet sich noch ein wenig vor dem traditionell schlechteren 4. Quartal. Wenn eine schwarze Null bleibt: Gratulation.
Von den RI-Aktien (die heute auf das Ergebnis positiv reagierten) sollte man sich aber wohl derzeit noch nicht zu viel erwarten. Da bedarf es schon noch einer soliden Jahresbilanz. Und viel Arbeit (mit weniger Angestellten) wartet auf die RI wohl auch noch in den nächsten Jahren.
Ad hoc-Meldung - November 2009