Die Liste der Elektroautos prominenter Hersteller ist bisweilen noch recht kurz: Mitsubishi i-MiEV, Peugeot iOn und Citroen C-Zero bereichern dieser Tage schon den heimischen Elektrofahrzeugeneumarkt und tragen auch deutlich zu den Steigerungen bei den Zulassungen solcher Fahrzeuge bei.
Die genannten Fahrzeuge sind reine Elektroautos und baugleiche Modelle - das Elektroauto sieht man diesen Fahrzeugen aber leider deutlich an.
Da man mit reinen Elektroantrieb derzeit nur ca. 150 Kilometer weit kommt (je nach Witterung und Verkehrslage), ist das Elektroauto als Alleinfahrzeug bisweilen nicht sehr beliebt und kann eher nur als Stadt- bzw. Umkreisfahrzeug dienen. Während sich damit ein Ausflug von Wien nach Bratislava (und retour) noch locker ausgeht, sieht es (ohne Zwischenladung) mit einem Graz-Wien- oder Linz-Innsbruck-Ausflug schon eher mühsam aus. Vom Urlaub in Italien oder Kroatien ganz zu schweigen...
Dieses -für die Elektroautos nicht unwesentliche- Problem löst nun am Herbst 2011 der Opel Ampera. Im Gegensatz zu den reinen Elektroautos verfügt der Ampera nämlich über einen sogenannten "Range Extender" (Reichweiterverlängerer): Nach ca. 40-80 Kilometer reinem Strombetrieb schaltet der Ampera automatisch einen 4-Zylinder-Benzinmotor dazu, welcher dann auch wieder einen Generator treibt, welcher wieder Strom für den Elektromotor erzeugt. Damit lässt sich die Reichtweite des Autos bis zu 500 Kilometer verlängern - was einige logistische Probleme reiner Elektroautos lösen sollte...
Die Lithium-Ionen-Batterien sind nach weniger als 4 Stunden wieder voll geladen - für die täglichen Fahrten der meisten Menschen (z.B. in die Arbeit oder zum Einkaufen) kann demnach der Ampera als reines Elektroauto betrieben werden.
Optisch macht der Opel Ampera einen durchaus sportlichen Eindruck - hier gibt es keine (negative) Spur vom "futuristischen Elektrofahrzeug". In den USA läuft der Ampera schon sein August 2010 - dort allerdings unter dem Namen Chevrolet Volt.
Einige technischen Daten des Viersitzers mit fünf Türen: 110 Kilowatt (150 PS) Elektromotor, Höchstgeschwindigkeit: 161 km/h, von 0 auf 100: 9 Sekunden.
Benzinverbrauch lt. Hersteller: 1,6 Liter auf die ersten 100 Kilometer, 4,8 Liter für je weitere 100 Kilometer ohne zwischenzeitlicher Akuladung.
Mit 42.900 Euro ist auch der Opel Ampera kein Billigfahrzeug und kostet somit ungefähr doppelt so viel wie eine vergleichbare "Benzinkutsche".
Eigentlich beginnt mit dem Opel Ampera (der schon jetzt vorbestellt werden kann) eine neue Ära des Antriebs. Denn der Ampera kann auch nur rein elektrisch betrieben werden - so man nicht die Distanz von 40 bis 80 Kilometer vor dem Neuladen überschreitet.
Als Sicherheit (die bei reinen Elektroautos nicht vorhanden ist) fährt immer ein wenig Treibstoff mit - bei langen Staus oder großer Kälte muss man also nicht gleich nervös werden.
Mit dem gelungenen Design des Fahrzeuges und dem alltagstauglichen Antrieb könnte der Ampera auch Käuferschichten abseits der Hardcore-Elektromotor-Fraktion ansprechen.
Leider muss man für den Ampera auch motorbezogene Versicherungssteuer abliefern - das schmälert die Freude des Sparmeisters wohl beträchtlich. Eigentlich müsste hier ja eine neue Kategorie der Besteuerung (Mischbesteuerung) eingeführt werden.
Die statistische Einordnung des Fahrzeuges wird wohl im Bereich der "bivalenten Antriebe" (Hybridfahrzeuge) erfolgen - Hybrid ist der Amerpa aber eigentlich auch keiner.
Mit dem Ampera dürfte Opel das derzeit intelligenteste (und massentauglichste) Elektrofahrzeug auf den Markt bringen und wird wohl Toyota mit seinen Hybridfahrzeugen ordentliche Konkurrenz machen. Ein Erfolg des Opel Ampera scheint somit vorprogrammiert - der laufend steigende Ölpreis kann hier nur fördernd wirken.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - April 2011