Während die Jahre 2009 und 2010 für die Aktien des heimischen Leitindex ATX zumeist mit positiven Kursentwicklungen endeten, läuft 2011 bisher an der heimischen Börse ziemlich zäh. Das hat wohl auch mit Vorziehkäufen am Jahresende 2010 zu tun (als vor den Silvesterraketen noch ein Kursfeuerwerk gezündet wurde) - das die Wertpapier-KESt. in der neuen Form aber wohl erst mit 1.4.2012 schlagend wird (die Geldmarie hat berichtet), dürfte sich noch weniger herumgesprochen haben.
Am 30.12.2010 ging der ATX mit 2.904,47 Punkten aus dem alten Jahr. Zum 1.4.2011 standen immerhin schon 2.912,78 Punkte zu Buche - trotz heute recht solider Kursentwicklung (+0,18%) steht der ATX derzeit jedoch nur auf 2.826,79 Punkten.
Trotz solider 2010-Bilanzen der meisten ATX-Unternehmen notiert der ATX somit rund 3 Prozentpunkte unter dem Jahresendkurs 2010.
Auch die schon vorliegenden Zahlen zum ersten Quartal von den Indexschwergewichten Erste Group Bank, Verbund oder der STRABAG waren durchaus in Ordnung - und auch die für diese Woche folgenden Zahlen von Wienerberger, OMV, TKA, RHI oder der Post versprechen eher gute Nachrichten denn schlechte.
Bisheriger Jahreschampion ist aber bis heute der Beleuchtungsspezialist Zumtobel mit einem Plus von ca. 13 Prozent. Auf den Plätzen folgen CA Immobilien Anlagen (plus 11%), die STRABAG (plus 9%), der Verbund (plus 8%) und Conwert (plus 7%).
Den ATX jedoch deutlicher nach unten gezogen haben aber Intercell (minus 48%), RHI (minus 17%) und Schwergewicht Raiffeisen Bank International (-10%).
Ein Einkauf von soliden Werten sollte heuer auch über den Sommer Sinn machen - an besonders schwachen Tagen einfach aktuell positiv wirtschaftende Unternehmen zukaufen (fast nur solche sind im ATX vertreten - das einzige Sorgenkind ist derzeit wohl nur Intercell, aber da weiß man morgen ja vielleicht schon wieder mehr).
Die Risken für den Sommer sind aber auch nicht klein: Weitere Probleme in der Eurozone (derzeit ist wieder Griechenland in den Negativschlagzeilen), Terroranschläge, zu hohe Rohstoffpreise und eine hohe Inflationsrate, weitere Krisen in diversen arabischen Ländern, Terroranschläge nach dem Tod von Bin Laden, Spekulationen gegen den Dollar, Blase im Australischen Dollar etc.
Es gilt aber fast zu befürchten, dass diese Probleme in den nächsten Jahren (wenn nicht Jahrzehnten) ständiger Begleiter sein werden. Eine konservative Veranlagung macht derzeit aber noch immer wenig Sinn (da zumeist weniger Ertrag als die Inflationsrate) - für finanzaffine Menschen könnte mit Aktien aus Österreich 2011 durchaus noch einiges drin sein.
Ad hoc-Meldung - Mai 2011