Während z.B. in den USA die staatliche US-Post US Postal von der Insolvenz bedroht ist (was wohl schon ob der weit über 500.000 Mitarbeiter vom Staat verhindert wird), stehen die deutsche Post wie auch die österreichische Post deutlich besser da.
Da wie dort gibt es natürlich deutliche Verluste im Segment "Brief" - doch in Europa dürfte man die Hausaufgaben besser gemacht haben. Die Deutsche Post gab vor 2 Tagen steigende Gewinne und Umsatzzuwächse bekannt - die heimische Post sieht da nicht viel schlechter aus:
Auf vergleichbarer Basis (ohne Umsätze der meiller-Gruppe) stiegen die Umsätze der Post von 562,5 Mio. Euro auf 571,3 Mio. (+1,6%). Der Umsatz aus dem Briefgeschäft war nur noch leicht rückläufig (minus 0,2% auf 324,2 Mio. Euro), das (nicht so relevante) Filialnetz gab um 6,2% auf 38,4 Mio. Umsatz nach, die Sparte "Paket und Logistik" lief aber wieder prächtig und brachte ein Plus von 6,4% ein (von 195,9 Mio. auf 208,5 Mio. Euro).
Auch EBIT und Konzernergebnis der Post legten leicht zu: Das EBIT stieg von 45,3 Mio. Euro auf 48,8 Mio. Euro an, das Periodenergebnis für das erste Quartal 2011 stieg von 33,4 Mio. Euro auf 37,4 Mio. Euro an.
Das Auftaktquartal könnte für die heimische Post durchaus repräsentativ für das Gesamtjahr werden. Die Umsätze im Briefsegment könnten sogar über das Jahr gesehen gar nicht mehr viel weiter rückläufig sein - eine kräftige Portoerhöhung per 1.5.2011 (die Geldmarie hat berichtet) bei Briefen könnte das Bröseln der diesbezüglichen Umsätze sogar (vorläufig) bremsen.
Wer sich gestern uninformiert die Kursliste der Wiener Börse angesehen hat, dürfte bei der Post einen ziemlichen Schreck gehabt haben: Die Post ging nach 24,13 Euro mit 22,50 Euro aus dem Markt: Ein Minus von 2,63 Euro bzw. satten 10,90%.
Dabei muss man jedoch einkalkulieren, dass gestern der Dividendenabschlag (1,60 Euro pro Akite) wirksam wurde - vielleicht hat dieser bei einigen Anlegern für Verunsicherung gesorgt bzw. auch Notlimits ausgelöst. Vielleicht erwarten aber auch einige Anleger ebenso große Rückstellungen für (auch bei der Post noch erforderlichen) Personalabbau - die Telekom Austria hat diesbezüglich gestern ein Negativbeispiel geliefert.
Im frühen Handel legte die Post jedenfalls Freitag wieder deutlich zu und lag nach 9 Uhr mehr als 4 Prozent im Plus.
Ad hoc-Meldung - Mai 2011