Auch 2011 wird wohl für den größten heimischen Versicherer ein recht gutes Jahr werden - soweit man das bei einer Versicherung überhaupt prognostizieren kann. Die heute vorgelegten Zahlen für das erste Quartal 2011 lassen diese Annahme jedenfalls zu - mit ein wenig Rückenwind (und wenig Stürmen) könnte die Vienna Insurance Group (ehemals: Wiener Städtische Versicherung) sogar die Rekordergebnisse von 2008 erreichen. Doch für diese Prognose ist es wohl etwas zu früh.
Gab es 2010 (auch aufgrund der boomenden Einmalerläge) ein tolles Prämienwachstum von 6,1% auf 8,7 Mrd. Euro, so konnten die verrechneten Prämien im ersten Quartal 2011 nur noch leicht gesteigert werden: Nach 2,531 Mrd. Euro im ersten Quartal 2010 wurden heuer 2,603 Mrd. Euro verrechnet - dies ist eine Steigerung von 2,9%.
Die in Österreich verrechneten Prämien gingen sogar leicht (-1,3%) auf 1,285 Mrd. Euro zurück - hier ist besonders der deutliche Rückgang von Einmalerlägen (ab 2011 nur noch ab 15 Jahren Laufzeit interessant, Rückgang 9,3%) ins Gewicht gefallen. In den Bereichen Schaden-Unfall und Krankenversicherung wurden die Prämieneinnahmen erhöht.
Die meisten der wichtigsten Auslandsmärkte (Tschechien, Slowakei, Polen) waren deutlich positiv - nur Sorgenkind Rumänien lieferte ein negatives Quartal ab.
Am meisten verdient die VIG aber immer noch am Heimmarkt Österreich: Ein EGT von 78,8 Mio. wurde hier erzielt - insgesamt waren es im Konzern 142,8 Mio., was einem Zuwachs von 7% zum Vorjahresquartal entspricht.
Auch das Combined Ratio lag in Österreich mit 94% (nach 94,3%) klar besser als in den meisten anderen Ländern - im Schnitt wurde ein Combined Ratio von 97,8% (nach 97,5% im Vorjahresquartal) erreicht.
Die gute Nachricht (fast) zum Schluss: Das Konzernergebnis stieg um 7,8% auf 109,1 Mio. Euro an.
Mit knapp über 39 Euro präsentiert sich die VIG-Aktie heute nach Bekanntgabe der Quartalzahlen ziemlich unverändert - seit Jänner 2011 hat sich der Kurs hauptsächlich zwischen 38 und 43 Euro bewegt.
Gegenwärtig sind kaum nennenswerte Veränderungen nach oben oder unten in Sicht - die VIG scheint aber durchaus gut aufgestellt und könnte als längerfristiges Investment betrachtet durchaus Sinn machen.
Ad hoc-Meldung - Mai 2011