Schon zum 15. Mal in Folge wurde heute ein Rückgang bei den Arbeitslosen (im Jahresvergleich) bekanntgegeben: Mit 287.149 Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern liegt man um 5,9% besser als noch im Mai 2010. In Personen betrachtet sind das immerhin um 18.118 weniger Arbeitslose.
Sowohl bei den Arbeitslose (-2,5% auf 221.369 als arbeitslos geführte Personen) als auch bei den Schulungsteilnehmern (-15,9% auf 65.780) gab es Rückgänge - der Rückgang bei den Arbeitslosen fällt aber schon deutlich niedriger aus als noch in den letzten Monaten.
Aus diesen Zahlen lässt sich zwar insgesamt betrachtet noch ein weiterer Rückgang in den nächsten Monaten ableiten (die derzeit gute Konjunktur und ein hoffentlich schöner Sommer werden dabei hilfreich sein) - ab Herbst könnte es aber mit den Rückgängen leider schon wieder vorbei sein.
Auch wenn die heimischen Zahlen im europäischen Vergleich durchaus (positive) Spitzenwerte sind (6,1% Arbeitslosenrate auf nationaler Berechnungsbasis, 4,2% im April 2011 lt. Eurostat) - bei den tollen Zahlen aus 2008 (Vorkrisenniveau) ist man noch lange nicht. So waren im Mai 2008 z.B. 184.810 Personen als arbeitslos registriert - nun freut man sich schon über 221.369.
Durchaus positiv ist jedenfalls die Entwicklung bei den offenen Stellen: Mit 36.197 liegt man hier um 9,3% über den Vorjahreswerten.
Was noch auffällt: Deutlich weniger Männer (-6,1%) sind im Vorjahresvergleich arbeitslos gemeldet - bei den Frauen hingegen gab es eine Zunahme bei den Arbeitslosen um 1,8%.
Dies hängt wohl auch mit der guten Beschäftigungslage in der Industrie (wo Männer häufiger tätig sind) zusammen - während zusehends Frauen auch wieder auf den Arbeitsmarkt drängen (die in schlechten Zeiten statistisch eher bei den Kindern bzw. zu Hause bleiben).
Deutlich weniger Arbeitslose gab es in Vorarlberg (-18,4%), Oberösterreich (-13,3%) und der Steiermark (-11,3%) - alles Industrieregionen. In Wien hingegen zählte man 6,1% mehr Arbeitslose als im Jahr davor - rechnet man allerdings die Schulungsteilnehmer dazu, gab es auch hier einen leichten Rückgang.
Positiv übrigens auch die Entwicklung im Nachbarland Deutschland, wo man mit 2,96 Mio. Arbeitslosen die 3-Mio.-Grenze unterschreiten konnte. Das sind immerhin 118.000 weniger Arbeitslose als noch im April 2011 und um gar 276.000 weniger als im Mai 2010.
Die Arbeitslosenrate der EU sank leicht von 9,5% auf 9,4% - Spanien ist mit 20% Arbeitslosen negativer Spitzenreiter - Österreich und die Niederlande sind mit 4,2% lt. Eurostat EU-Musterschüler am Areitsmarkt.
Ad hoc-Meldung - Juni 2011