Schon im Vorjahr hat die Raiffeisenlandesbank Tirol Ihren Kunden eine Bankomatgebühr für Abhebungen bei Nicht-Institutseigenen Bankomaten eingebrockt. Der Testballon (die Geldmarie hat bereits im November 2009 darüber berichtet) dürfte sich lohnen - nun zieht auch der Raiffeisenverband Salzburg nach.
Nachdem Kunden der RLB Tirol bisweilen 60 Cent pro Behebung an "Fremdbankomaten" (gilt nicht für Behebungen an Automaten der RLB Tirol) löhnen müssen, werden beim Raiffeisenverband Salzburg ab Oktober 2011 gar 80 Cent dafür kolportiert.
Nachdem in Tirol zumindest die Kartengebühr für die Bankomatkarte weggefallen ist, dürfte dies wohl auch in Salzburg nicht anders sein.
Behebt man sein Geld aber regelmäßig von Fremdautomaten (was ob Bankomaten bei Einkaufszentren bzw. in der Nähe des Beschäftigungsortes wohl häufig der Fall ist), muss man hier künftig mit hohen Zusatzkosten bei der Quartalsabrechnung rechnen. Für das Gros der Kunden dieser beiden Banken wohl ein schlechtes Geschäft...
Ein Deal, dem man natürlich auch widersprechen kann und sollte. Beide Banken haben wohl kein gesteigertes Interesse an Kontoauflösungen und werden sich mit einiger Sicherheit wohl kulant zeigen - vielleicht kann man ja bei dieser Gelegenheit auch gleich das Kontopaket etwas günstiger gestalten oder die Haben- und Sollzinsen des Girokontos verhandeln.
Da nun aber schon die zweite Landesbank von Raiffeisen diesen Schritt wagt, ist eine Fortführung über ganz Österreich nicht unwahrscheinlich. Andere Banken und Sparkassen betonen jedoch derzeit, solche Gebühren (die in Deutschland an der Tagesordnung und wesentlich höher sind) nicht einführen zu wollen.
Der Hintergrund solcher Gebühren: Die Banken müssen für Fremdabhebungen bei anderen Instituten nämlich selber in die Tasche greifen und diesen Instituten dafür bezahlen - diese Kosten sollen nun auf die eigenen Kunden abgewälzt werden. Das wäre ja durchaus kaufmännisch vertretbar.
Dass aber gerade Tiroler und Salzburger Raiffeisenbanken mit viel Tourismus in diesen Bundesländern auch massiv von Fremdabhebungen profitieren, steht auf einem anderen Blatt.
Aus Konsumentensicht sollte man sich jedenfalls gegen diese Gebühren wehren und diesen Widersprechen - idealerweise vor Ort in der Bankfiliale. Neben der Alternative "Bankenwechsel" bleibt natürlich auch noch die Änderung des Verhaltens bei Bankomatabhebungen - entweder bei der Hausbank abheben oder die Beträge der Abhebungen etwas erhöhen.
Ad hoc-Meldung - Juni 2011