Die Baubranche Österreichs ist gegenwärtig kräftig am Refinanzieren. Nachdem sich schon STRABAG und Alpine via Anleihen günstigeres Geld geholt haben, möchte nun auch der Baustoffkonzern Wienerberger die Gunst der noch niedrigen Zinsen nutzen und sich Geld via Corporate Bond sichern.
Zumindest 100 Mio. Euro möchte sich das Wiener Unternehmen in den nächsten Wochen sichern - die Zeichnungsfrist ist voraussichtlich zwischen 27. und 29. Juni 2011. Der Erlös soll der Refinanzierung bestehender Finanzierungen (241 Mio. aus einer Anleihe 2005-2012 sind noch offen) dienen - auch allgemeine Unternehmenszwecke (was auch immer das konkret bedeutet) werden genannt.
Hier die nun bekannten (Update 24.06) Eckdaten der Wienerberger Anleihe 2011-2018:
Emissionsvolumen: 100 Mio. Euro.
Stückelung: 1.000 Euro
Kupon: 5,25% fix, jährlich zahlbar
Emissionskurs: 100,73%
Laufzeit: 7 Jahre, endfällig 4.7.2018 zu 100%
Zeichnungsfrist: 27. - 29.06.2011
Wertpapierkennnummer: AT0000A0PQY4
Der Baukonzern erfängt sich gerade (scheinbar erfolgreich) von der Finanzkrise - nach einem Megaverlust von 289 Mio. Euro im Jahr 2009 wurden 2010 nur noch 67 Mio. Verlust gemacht. 2011 dürfte schon wieder in die schwarzen Zahlen führen und 2012 sollte der Verschuldungsgrad (derzeit 22% nach dem 1. Quartal 2011) deutlich sinken.
Mit 5,25% ist der Corporate Bond sicher nicht überbezahlt - mangels Alternativen, besseren Aussichten für Wienerberger und gegenwärtig hoher Inflationsrate (3,2%) sollte ein Kauf der Anleihe aber kein zu hohes Risiko darstellen. Risikofreudige Anleger könnten jedoch mit aktuell 12,83 Euro pro Aktie einen noch durchaus guten und günstigen Zeitpunkt zum Direktinvestment in Wienerberger finden.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Juni 2011