Schon im Vorjahr war die französische Beteiligung Poweo SA für den Verbund ein Verlustgeschäft. Auch die schlechte Wasserführung der heimischen Flüsse (-6% bei der Wasserkraft) wirkten sich negavtiv auf die Stromerzeugung und das damalige Ergebnis aus - was sich auch heuer wiederholen dürfte. Dazu noch wegfallende (positive) Steuervorteile bei der italienischen Beteiligung Sorgenia und Verluste bei der Bewertung von Fremdwährungsverbindlichkeiten in der Türkei - und fertig ist das deutlich schlechtere Konzernergebnis für den Verbund nach 6 Monaten im Jahr 2011:
Der Umsatz konnte immerhin um 18,1% gesteigert werden (von 1,582 Mrd. auf nunmehr 1.868 Mrd.). Auch das operative Ergebnis war mit 388,7 Mio. nach 6 Monaten noch über den Vorjahreszahlen - 2010 hatte man noch 382,3 Mio. Euro verzeichnet.
Durch eingangs erwähnte Umstände fiel aber das Konzernergebnis deutlich: Nach 210,3 Mio. Euro 2010 wurden heuer bisweilen "nur" 176,3 Mio. Euro verdient.
Der Verschuldungsgrad (welcher ohnehin schon recht hoch war) stieg weiter: 103,4% wurden nunmehr (nach 96,8% im Vorjahreszeitraum) bekanntgegeben. Der im Juli fixierte Verkauf von Anteilen an den bayrischen Innkraftwerken an Wien Enerigie und EVN sollte sich diesbezüglich aber bald positiv auswirken.
Die heuer schon gestiegenen Großhandelspreis wirken sich voraussichtlich erst 2012 deutlich positiv aus - der Verbund verkauft einen großen Teil der Eigenerzeugung schon ein Jahr im Voraus.
Trotz des Rückstandes zum Vorjahr erwartet man seitens Verbund ein Ergebnis auf dem (nicht berauschenden) Vorjahresniveau.
Die Aktie des Verbund erscheint mit zuletzt knapp über 29 Euro fair bewertet und dürfte in der nächsten Zeit wohl keine Purzelbäume nach oben oder unten machen - als langfristiges Investment (in viel Wasserstromerzeugung) ist der Verbund aber nach wie vor eine interessante Aktie.
Kleiner Nachtrag: Heute wurde auch der Verkauf des Anteiles am bisherigen französischen Sorgenkind Poweo S.A. an Direct Energie bekanntgegeben. Der kolportierte Kaufpreis von 36 Mio. Euro ist hier wohl nur ein kleines Trostpflaster auf großen Wunden - aber immerhin hat man eine Sorge weniger.
Ad hoc-Meldung - Juli 2011