Auch wenn die meisten Börsen dieser Welt heute mit klaren Abschlägen aus dem Markt gegangen sind: Die befürchteten Horrorszenarien und Panikverkäufe blieben größtenteils aus. Ein wohl treffender Kommentar eines Börsekundigen: "Die schlechten Nachrichten aus Amerika und Europa (US-Schulden sowie Diskussionen um Spanien und Italien) waren ohnehin schon eingepreist.
Und doch ging heute wieder einiges Kapital verloren: Während frühmorgens der Nikkei 225 noch mit einem relativ kleinen Verlust von 2,18% aus dem Markt ging, plumpste der DAX (trotz kurzfristiger positiver Trends) um 5,02 nach unten und der heimische ATX verlor gar 6,11%. Noch ärger die Verluste z.B. in Moskau, wo der RTS 7,84% verlor.
Noch etwas nach unten gezogen wurden die Märkte in Europa vom Dow Jones, welcher gegen 20.00h gerade mit der 11.000-Punkte-Grenze kämpft und schon fast 4% eingebüßt hat. (Nachtrag: Zum Handelsschluss lag der Dow übrigens bei 10.809,85 Punkten - fuhr somit ein Minus von 5,55% ein.)
Warum auch Wien oder Frankfurt derzeit so massiv einbrechen, kann wohl niemand fundamental begründen - wohl wird eine Ansteckungsgefahr (Dominoeffekt) wie seinerzeit in der Finanzkrise befürchtet. Fundamental gesehen sind die ATX-Verluste jedenfalls ziemlich unbegründet - normalerweise müsste gegenwärtig primär der Dow Jones kräftig verfallen.
Der ATX hat mit 2.127,98 Punkten jedenfalls ein 2-Jahres-Tief erreicht - so billig war Wien zuletzt im Juli 2009. Vergleicht man mit anderen Börsen, so ist der Höchststand in Wien derzeit mehr als eine Verdoppelung entfernt. Auch wenn man diesen Höchststand so schnell nicht mehr sehen wird: Selektive Zukäufe an schwachen Tagen wie heute (bzw. wohl auch noch den Rest dieser Woche) könnten a la longue Freude machen.
Eine längere Krise scheint zwar auch nicht ganz auszuschließen - die Geldmarie tippt aber (ob der heutigen schaumgebremsten Verluste) eher auf baldige Normalisierung. Es sei denn, die Nachrichtenlage trübt sich weiter ein.
Großer Tagesgewinner war heute eindeutig Gold (Artikel kommt noch heute) - aktuell hat Gold 3,17% auf 1.716 Dollar zugelegt.
Etwas billiger gibt es auch wieder der Ölpreis, der Schweizer Franken als Fluchtwährung legt zum Leidwesen der Fremdwährungskreditinhaber weiter auf 1,07 Franken pro Euro zu und der Dollar blieb zum Euro mit 1,42 Dollar pro Euro ziemlich unverändert.
Ad hoc-Meldung - August 2011