Trotz steigender Ölpreise im ersten Halbjahr 2011 hat die OMV in dieser Periode wesentlich weniger verdient als im Jahr zuvor. Produktionsausfälle in Libyen und Jemen (-14% im 2. Quartal 2011) sowie Abwertungen von Beteiligungen und Absicherungsgeschäfte kosteten dem Unternehmen viel Geld: Mit 442 Mio. Euro lag das Gesamtergebnis nach 2 Quartalen deutlich unter dem Vorjahr, als noch 1,18 Mrd. Euro zu Buche standen.
Erfreulich entwickelte sich (ölpreisbedingt) eigentlich nur der Umsatz der OMV - dieser konnte um satte 46% auf 16,03 Mrd. Euro gesteigert werden. Während das EBIT mit 1,37 Mrd. Euro noch ähnlich hoch war wie im Vorjahr brach jedoch das Gesamtergebnis heftig ein.
Postiv entwickelte sich nach Kapitalerhöhung und erfolgreicher Platzierung einer Hybridanleihe die Verschuldung des Unternehmens: Von von 47 Prozent Ende des ersten Quartals auf konnte man sich auf 34 Prozent verbessern.
Der Kurs der OMV-Aktie wurde in den letzten Tagen (marktgemäß) ziemlich geprügelt - vom Jahreshöchststand 34,69 Euro (Februar) ging es bisweilen auf 22,71 Euro runter. Im gestrigen (hektischen) Handelsverlauf gingen sogar Aktien um 20,81 Euro von Verkäufer zu Käufer.
Trotz der eher enttäuschenden Zwischenergebnisse könnte sich die Aktie im 2. Halbjahr besser entwickeln - eine Stabilisierung in Jemen oder gar in Libyen (für 2011 aber kaum mehr zu erwarten) und ein erfolgreicher Ergebnisbeitrag durch die türkische Petrol Ofisi sowie ein weiterhin hoher Ölpreis könnten den geprügelten Aktienkurs wieder stützen.
Auch für heute (Mittwoch) sind vorab leicht verbesserte Kurse zu erwarten - diese resultieren aber primär aus der guten Marktlaune und nicht aus den Zwischenergebnissen der OMV.
Ad hoc-Meldung - August 2011