Die heimischen Autofahrer (sowie auch die Gäste in Österreich) konnten in den letzten Tagen wieder ein interessantes Match zwischen Ölkonzernen und Konsumentenschützer beobachten: Der Rohölpreis war im Zuge der Börsenturbulenzen seit Anfang August um ca. 15% gefallen (mittlerweile hat sich dieser schon wieder etwas erholt) - die Preise an den Tankstellen gaben aber nur sehr zögerlich nach. Körberlgeld für die Konzerne - bei höheren Rohölpreisen sind nämlich Erhöhungen deutlich schneller zu beobachten.
Unzählige Spritpreisverordnungen des Ministeriums konnten in der Vergangenheit daran wenig ändern - und auch in Zukunft werden die Begründungen der Mineralölindustrie ähnlich schal klingen wie aktuell.
Am 16.08.2011 startet jedoch eine durchaus interessante (wenn auch für die Tankstellen mit Aufwand verbundene) Serviceleistung - der E-Control Spritpreisrechner.
Schon jetzt vergleich die E-Control sehr transparent (und einfach bedienbar) Strom- und Gaspreise - auch wenn die heimischen Anbieter den Versorgerwechsel hier noch sehr zögerlich wagen.
Ab Dienstag könnte die Suche nach der günstigen Tankstelle in der Umgebung aber deutlich transparenter werden: 10 Tankstellen in der Umgebung (je nach Eingabe) werden abgefragt und die 5 günstigsten Preis (je nach Treibstoffsorte) werden dann angezeigt.
Auch Zusatzinformationen (Shops, Öffnungszeiten, weitere Services) werden veröffentlicht.
Zum Start sind ungefährt schon 2.000 der ca. 3.000 in Österreich vorhandenen Tankstellen dabei - ob der gesetzlichen Vorschrift via Preistransparenzgesetz und der Preistransparenzverordnung wird diese Spritpreis-Datenbank schon sehr bald mit allen Daten gefüttert werden. Änderungen beim Preis (die derzeit nur 1x pro Tag - und zwar mittags) vorgenommen werden dürfen, müssen an die Datenbank gemeldet werden und werden sogleich aktualisiert.
Auch wenn es sich zumeist nur um ein paar Cent pro Liter handelt - bei 50 Liter, welche um 5 Cent günstiger sind als bei der nächsten Tankstellen sind das dann immerhin 2,50 Euro. Wer dafür keinen zu großen Umweg in Kauf nehmen muss, sollte vor dem nächsten Tanken den neuen Service einfach einmal ausprobieren. Je mündiger die Konsumenten, desto flexibler werden die Ölkonzerne.
Der groß angekündigte Start des Spritpreisrechners fiel übrigens ins Wasser - die Webseite war am 16.08. fast ganztägig offline. Wird schon noch werden...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - August 2011