Nach 3 Monaten in Folge mit einer Inflation von 3,3% ging es im Juli 2011 noch ein wenig in die Höhe: Mit 3,5% Inflationsrate wurde der höchste Wert seit September 2008 (Start der Finanzkrise) erreicht. Anlässlich der gegenwärtigen Börsenturbulenzen sind Paralellen auffällig.
In die Höhe getrieben wurde die heimische Inflation wieder einmal durch die Mineralprodukte - ohne diese Produktgruppe wäre die Inflation bei 2,7% gelegen (was auch schon recht hoch wäre).
Im letzten Jahr stieg der Ölpreis aber ab dem Herbst deutlich an - so sich in den nächsten Monaten nicht wieder eine Ölpreisrallye ergibt, könnte die diesbezügliche Preissteigerung deutlich geringer ausfallen.
Neben Benzin, Diesel oder Heizöl zogen aber auch die Preise für Wohnen, Nahrungsmittel, Reisen, Restaurants oder Hotels überdurchschnittlich an.
In den nächsten Monaten sollte sich die (ölpreisbedingte) Teuerung aber einbremsen - im Vorjahr stieg der Ölpreis ab dem Sommer nämlich wieder kräftig an. Die gegenwärtigen Finanzturbulenzen sollten hingegen den Ölpreisanstieg aktuell etwas stoppen.
Inflationsraten von 1 oder 2 Prozent sind aber weiterhin nicht in Sicht: Lebensmittel dürften eher teuer bleiben, Mieten werden sowieso regelmäßig nach oben "angepasst" und der marode Finanzhaushalt vieler öffentlicher Stellen wird demnächst wohl weiter so manche Gebühr in die Höhe treiben.
So wurde dieser Tage bekannt, dass Wien die Gebühren für Kanal, Müllabfuhr und Parkscheine bald um 6% anhebt, das feine Wiener Wasser wird gar um 33% teurer (ab 1.1.2012 von 1,30 Euro pro Kubikmeter auf 1,73 Euro) und auch der Gaspreis steigt in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland bald wieder an (bis 6%).
Trotz zumeist noch gut florierender Wirtschaft sind bei den kommenden Lohnverhandlungen kaum Abschlüsse über der aktuellen Inflationsrate zu erwarten - bei 2-3 Prozent werden sich hier wohl die Verhandler treffen.
Auch die Pensionisten werden 2012 wohl kaum reich (so sie es noch nicht sind) - Inflationsrate plus Einmalzahlungen für ganz niedrigen Pensionen scheint hier wahrscheinlich (und auch im Sinne des Generationenvertrages sinnvoll).
Ad hoc-Meldung - August 2011